
Wir sind umgezogen: Die aktuelle Version dieses Artikels — veröffentlicht im Oktober 2024 — findest du auf Poolbau.org unter diesem Link https://poolbau.org/teichfilter-bauen/.
Aktuelle Version lesenUm sicherzustellen, dass ein Gartenteich klares und sauberes Wasser hat, benötigt er einen Teichfilter, der sowohl mechanische als auch biologische Reinigung sicherstellt. Insbesondere bei Vorhandensein von Fischen im Teich ist ein Filter unerlässlich.
Im Handel wird eine Vielzahl an Filtern beziehungsweise Filteranlagen angeboten. Es ist aber auch möglich, schon in wenigen einfachen Schritten einen Teichfilter für sauberes Wasser ohne Algen auch selber zu bauen.
Inhaltsverzeichnis
Teichfilter selber bauen oder kaufen?
Vor allem an heißen Sommertagen können sich vermehrt Algen im Gartenteich bilden, die das Wasser trüben, weshalb ein Teichfilter wichtig ist, um das Wasser zu reinigen und den Teich im ökologischen Gleichgewicht zu halten.
Eine einfache Lösung ist es, einen fertigen Teichfilter zu kaufen. Allerdings sind viele der im Handel erhältlichen Filter nicht für den eigenen Teich geeignet, beispielsweise wegen nicht ausreichender Größe oder Leistung. Wird ein solcher Filter eingesetzt, muss dieser auch öfter gereinigt werden. Dies ist ein Nachteil, da sich nach einer Reinigung die Filterbakterien neu bilden müssen, die die biologische Reinigung übernehmen.
Verfügt man über etwas handwerkliches Geschick, kann man einen biologischen Teichfilter in der Größe, die für den Gartenteich notwendig ist, selber bauen. Das Wasservolumen spielt eine wesentliche Rolle bei der Auswahl und Nutzung der Filteranlage, ebenso die Nutzung und die Lage. Einen selber gebauten Teichfilter kann man jederzeit erweitern oder verkleinern.
Möglichkeiten für den Eigenbau des Teichfilters
Für den Eigenbau des Teichfilters haben sich Regentonnen oder sogenannte IBC-Container bewährt. Diese Container eignen sich zum einen wegen ihrer Größe für den Filterbau, zum anderen sind an diesen Tanks die Auslaufhähne bereits vorhanden. Die Tanks sollten aus schwarzem Kunststoff bestehen und es sollten keine giftigen Stoffe und Öl darin gelagert worden sein.
Je nach Größe des Teichs kann der Filter aus einem oder aus mehreren Behältern in Reihe gebaut werden. Die einzelnen Behälter sind im Aufbau immer gleich, lediglich die Filtermaterialien wechseln.
Die richtige Größe des Filters
Pauschal sollten zehn Prozent des Teichvolumens das Volumen der Filteranlage ausmachen, wodurch man in der Regel auf der sicheren Seite ist. Vor allem aber, wenn man viele Fische im Teich hat, sollte die Anlage etwas größer sein, wobei ein zu großer Filter keinen Nachteil hat.
Bei zum Beispiel einem Koiteich mit rund 20.000 Litern Wasser und ungefähr zehn Kilogramm Fischbesatz sollte man mindestens 160 Quadratmeter Oberfläche an Filtermaterial einplanen. Ein mittelgrober Schaumstoff hat beispielsweise 450 Quadratmeter Oberfläche pro Kubikmeter.
Da man den Filter mit ganz feinen bis zu groben Materialien befüllt, kommt man in diesem Beispiel mit einer großen Regentonne als Behälter aus. Würde man sich an der Zehn-Prozent-Regel orientieren, wären zwei IBC-Container notwendig.
Das richtige Filtermaterial wählen
Im Handel gibt es verschiedene Filtermedien wie zum Beispiel Matten, Bürsten, Vliese oder Würfel. Dabei unterscheidet man in feines und grobes Material. In der ersten Filterstufe oder Filterschicht verwendet man grobes Material wie Filterbürsten, wodurch grober Schmutz gefiltert wird. Das Material wird dann immer feiner, die letzte Stufe oder Schicht wird mit dem feinsten Material bestückt.
Benötigte Materialien und Werkzeuge
Für den Eigenbau eines Teichfilters werden folgende Materialien und Werkzeuge benötigt:
- geeignete Behälter in Form von Regentonnen oder IBC-Tanks
- flexible Rohre mit passenden Schlauchklemmen oder Klemmverbindern
- Filtermedien wie Filterbürsten oder Filterschaum
- Filterbakterien beziehungsweise Starterbakterien
- UV-Lampe bei Bedarf
- eine geeignete Teichpumpe je nach Größe des Teichs (Leistung mindestens 5.000 Liter pro Stunde)
- Bohrmaschine mit Bohrkrone
- Schraubendreher
- Schaufel und Erdstampfer
Einstufiger Teichfilter bauen: in 3 einfachen Schritten (Bauanleitung)
Ein einstufiger Teichfilter besteht aus mehreren Schichten, die innerhalb eines einzigen Behälters übereinander gesetzt werden.
Das Wasser wird dabei zunächst über die Pumpe und einen Wasserschlauch durch eine Öffnung oben am Behälter in diesen eingeführt und gelangt durch einen innen angebrachten Schlauch in den unteren Bereich des Filters.
Von dort aus läuft es durch die einzelnen Filterschichten nach oben und gelangt dann über einen weiteren Schlauch wieder in den Teich zurück.
Schritt 1: Bohrlöcher setzen
In den Behälter werden am oberen Rand zwei Löcher mit einem Durchmesser von 32 Millimetern gebohrt. Das erste Loch wird kurz unter den Rand gesetzt, das zweite Loch auf der gegenüberliegenden Seite wird rund fünf Zentimeter tiefer gebohrt.
Schritt 2: Schläuche anschließen
Der Schlauch mit dem ankommenden Wasser wird an der höher gelegenen Öffnung angeschlossen. Im Behälter wird ein Stück des Teichschlauchs oder Teichrohrs angebracht, das so lang sein sollte, dass es mittig durch das Filtermaterial führt und circa zehn Zentimeter über dem Boden endet.
Zum Anschließen des Schlauchs wird an der Wasser einführenden Seite ein Klemmverbinder angebracht, der auf der Innenseite eine Schlauchklemme bekommt und befestigt wird.
Die niedrigere Öffnung fungiert als Rücklauf zum Teich.
Schritt 3: Filtermaterial einbringen
Der im Behälter hängende Schlauch wird mit den verschiedenen Filtermaterialien möglichst mittig fixiert.
Bei den einzelnen Filterschichten handelt es sich von unten nach oben gesehen beispielsweise um Filterbürsten, ein schwimmendes Filtermedium wie Helix sowie um feinen Filterschaum.
Das verschmutzte Wasser durchläuft den gesamten Filter also von unten nach oben, wobei sich besonders im unteren Bereich des Filters grobe Verschmutzungen absetzen können. Vor dem eigentlichen Filter kann auch eine UV-Lampe eingesetzt werden.
Mehrstufiger Teichfilter bauen: in 6 einfachen Schritten (Bauanleitung)
Bei einem mehrstufigen Teichfilter durchläuft das Wasser unterschiedliche Filtersysteme. Der Eigenbau funktioniert im Prinzip wie bei einem einstufigen Filter.
Der Teichfilter besteht aus fünf Stufen, die nacheinander erst möglichst viele Stoffe mechanisch aus dem Wasser filtern. Danach verbrauchen und bilden sie Sauerstoff. Zuletzt binden sie Phosphate und reinigen und filtern das Wasser.
Die einzelnen Stufen bestehen aus Regentonnen, die über Rohrstücke miteinander verbunden sind. Dass das Wasser durch die einzelnen Fässer durchläuft, liegt am Schwerkraftprinzip. Diese befördert das Wasser aus dem Teich in den Filter, wenn der Filter unter dem Wasserspiegel liegt. Wenn das nicht realisierbar ist, setzt man eine Pumpe ein.
Gegen Schwebealgen kann man auch noch eine UV-C-Lampe einbauen.
Schritt 1: Bohrlöcher anbringen
Die Tonnen sollten im Idealfall in einem leichten Gefälle stehen und mit einem Abstand von fünf Zentimetern nebeneinander positioniert werden. Alternativ platziert man die Tonnen auf speziellen Podesten, die es hierfür im Fachhandel gibt.
Jede Tonne wird mit zwei Durchgängen am oberen Rand ausgestattet. Die Durchgänge werden mit Gummidichtungen versehen. Es empfiehlt sich, die Bohrlöcher rund vier Zentimeter unter die obere Kante zu setzen. Wichtig ist, dass sich die beiden Durchgänge genau gegenüber befinden, weshalb man die Bohrstellen am besten anzeichnet.
Schritt 2: Seil spannen
Die Tonnen werden nun in einer Reihe aufgestellt und ein Seil mittig über die Tonnen gespannt. Dadurch bekommt eine Linie, die zur Orientierung für das Auffinden der Bohrstellen dient. Es wird sichergestellt, dass beim späteren Aufstellen der Tonnen, diese ebenfalls wieder in eine Reihe stehen.
Schritt 3: Tonnen miteinander verbinden
Die Rohrverbindungen bewirken neben der Verbindung der Tonnen, dass das Wasser bis auf den Boden der nächsten Tonne geführt wird und dann von unten nach oben durch das Filtermaterial läuft. Das wird in jeder Tonne so konzipiert. Aus der letzten Tonne strömt das gefilterte Wasser zurück in den Teich.
Die Abdichtung aller Löcher erfolgt mit Gummidichtungen, die als Einfassung für die eingefügten Rohrstücke fungieren. In den Tonnen wird das Rohr mithilfe von Winkeln bis auf den Boden gelegt.
Wichtig ist, dass das Rohr schräg unten positioniert wird, damit es nicht durch den Boden verstopft werden kann. Sicherheitshalber rechnet man eine Entfernung von rund zehn Zentimetern zwischen Rohrende und Tonnenboden ein.
Schritt 4: UV-Lampe und Filtermaterialien einsetzen
Die Tonnen werden nun mit dem jeweiligen Filtermaterial befüllt. Vor die erste Tonne wird die UV-Lampe installiert.
- Tonne 1: Filterbürsten
- Tonne 2: Granulat
- Tonne 3: grobe Matten
- Tonne 4: mittelgrobe Matten oder Würfel
- Tonne 5: feine Matten oder Filtersäckchen
Schritt 5: Pumpe anschließen
Im nächsten Schritt wird die Pumpe angeschlossen und gestartet. Das Wasser wird mithilfe der Teichpumpe in die Filter gedrückt und durchläuft die verschiedenen Filtermaterialien, bis es am Ende sauber und gefiltert wieder aus der Pumpe austritt.
Der Teichfilter sollte unbedingt unterbrechungsfrei durchlaufen. Selbst die Reinigung der Filtermedien sollte im laufenden Betrieb erfolgen.
Schritt 6: Filterbakterien einsetzen
Auch wenn sich die Filterbakterien auf natürlichem Wege bilden, dauert es teilweise mehrere Wochen oder sogar Monate, bis sie in ausreichender Menge vorhanden sind.
Startersets aus dem Handel gibt man in der Regel nach einer Dauer von einer Woche nach dem Anlaufen des Filters in die Filterkammer.
Diese eine Woche sollte man unbedingt abwarten, um den Filtermedien die Zeit zu geben, sich mit Schwebstoffen anzureichern. Nach Zugabe der Starterbakterien sollte in den ersten drei Tagen der UV-C-Klärer deaktiviert werden.
Keine Kommentare vorhanden