Ein Ölfilm auf der Oberfläche des Gartenteichs ist nicht nur ein optischer Dorn im Auge.
Diese sogenannte Kahmhaut kann zudem dazu führen, dass der Austausch von Gasen eingeschränkt wird und weniger Licht in den Teich gelangt, was sich auf Fische und Wasserpflanzen negativ auswirkt.
Eine Kahmhaut auf dem Teich kann man mit verschiedenen Möglichkeiten entfernen.
Inhaltsverzeichnis
Warum entsteht Kahmhaut auf dem Teich?
Die Kahmhaut ist ein Film aus organischen Stoffen und Bakterien. Als Film aus Mikroorganismen, der sich auf der Oberfläche von Flüssigkeiten, aber auch auf festen Stoffen wie zum Beispiel Steinen bildet, ist die Kahmhaut sichtbar.
In Teichen tragen zudem Staubpartikel aus der Luft zur Bildung der Kahmhaut bei, da sie aufgrund der Oberflächenspannung im Wasser nicht untergehen können.
In der Unterseite dieser öligen Schicht können sich auch Fischfutter und Fischkot sowie im Wasser gelöstes Ammonium und Nitrit anlagern.
Die Kahmhaut als Lebensraum zwischen Wasser und Luft bietet nicht nur Bakterien, sondern auch Algen oder Hefen ideale Lebensbedingungen.
Die Gefahr der Kahmhaut besteht darin, dass an der Oberfläche kein ausreichender Gasaustausch zwischen Wasser und Luft stattfindet.
So können aus dem Teich im Extremfall keine Faulgase entweichen, aber auch schon eine geschlossene dünne Schicht kann dazu führen, dass die Sauerstoffversorgung im Wasser reduziert ist.
Es gibt außerdem eine blau schimmernde Kahmhaut. Diese Schicht wird von Eisenbakterien gebildet, die im Wasser gelöstes Eisen oxidieren und daraus Energie gewinnen.
Ist Kahmhaut gefährlich?
Kahmhaut selbst ist zunächst nicht gefährlich, auch wenn sie von Fischen gefressen werden sollte.
Die Kahmhaut kann erst gefährlich werden, wenn sie zu dick wird und sich stark ausbreitet, wodurch der Austausch von Gasen im Teich gestört wird.
Das heißt, schädliche Faulgase können nicht entweichen und Sauerstoff kann nicht in den Teich gelangen. Schon eine dünne Kahmhaut kann die Sauerstoffversorgung beeinflussen.
Kahmhaut entfernen: 4 Möglichkeiten
Kahmhaut auf dem Teich sollte unbedingt entfernt werden, da sie den Austausch von Gasen behindern kann, was für Wasserpflanzen, Fische und andere Teichbewohner schädlich sein kann.
Bis die Kahmhaut vollständig entfernt ist, kann es etwas dauern.
So ist das Entfernen etwas aufwendig, wobei es hierzu vier Möglichkeiten gibt.
Möglichkeit 1: Wasser austauschen
Das Wasser im Teich sollte einmal bis zweimal im Jahr ausgetauscht werden. Bei der Grundreinigung im Frühjahr wird das Wasser bis auf einen Rest von 5 bis 10 Prozent komplett ersetzt.
Dabei können auch die Folie gesäubert sowie Steine gereinigt oder ausgetauscht werden, auf denen sich eine Kahmhaut abgesetzt hat.
Bei einem Teilwasserwechsel entnimmt man ein Viertel bis ein Drittel des Teichwassers.
Für das Frischwasser nimmt man am besten Leitungswasser, das normalerweise einen neutralen pH-Wert und eine mittlere Wasserhärte hat.
Außerdem sollte man die Temperaturunterschiede und die Sauerstoffkonzentration des Wassers berücksichtigen.
Den Wasserwechsel führt man so oft durch, bis die Kahmhaut komplett verschwunden ist.
Möglichkeit 2: Skimmer einsetzen
Für eine kahmhautfreie und saubere Wasseroberfläche sind Skimmer prädestiniert. Mit dem Skimmer oder Oberflächenabsauger wird die oberste Wasserschicht mit den organischen Stoffen abgesaugt und in den Filter geleitet.
Der Skimmer saugt mit dem schwimmenden Oberflächenabzug, dem Schwimmer und durch den unter Wasser liegenden Filtereinlauf an.
Den Skimmer und den Filter sollte man regelmäßig reinigen. Optisch bietet sich ein Skimmer aus Glas oder Edelstahl an.
Möglichkeit 3: Mechanisch entfernen
Entdeckt man die Kahmhaut rechtzeitig und hat sie sich noch nicht übermäßig ausgebreitet, kann man einfach Küchentücher oder Zeitungspapier auf die betroffenen Stellen im Teich legen.
Die Kahmhaut benetzt das Papier und wird mit ihm abgezogen. Diese manuelle Maßnahme muss man unter Umständen mehrfach wiederholen.
Möglichkeit 4: Blasenschnecken einsetzen
Blasenschnecken im Teich sind nützliche Tiere, da sie sich überwiegend von Algen und abgestorbenen Pflanzenteilen ernähren und somit den Nährstoffgehalt im Wasser reduzieren.
Blasenschnecken ernähren sich aber auch von Bakterien und können im geringen Maße dazu beitragen, Kahmhaut zu beseitigen.
Auf der anderen Seite dienen Blasenschnecken Fischen oft als Futter.
Kahmhaut auf dem Teich verhindern
Wenn sich auf dem Teich bereits Kahmhaut gebildet hat, ist diese oft nur mit großem Aufwand zu beseitigen.
Deshalb sollte jeder Teichbesitzer zunächst verhindern, dass sich die ölige Schicht auf der Wasseroberfläche bilden kann.
Es lässt sich zwar nicht verhindern, dass sich an der Wasseroberfläche organische Stoffe oder Staubpartikel aus der Luft ablagern.
Da sich die Kahmhaut wie Algen nur bilden können, wenn sich im Wasser im Teich an Überangebot an Nährstoffen befindet und das biologische Gleichgewicht kippt, muss dies verhindert werden.
Dies gelingt mit ein paar einfachen Maßnahmen.
Verringerung des Fischbesatzes
Befinden sich zu viele Fische im Teich, wird das Wasser stärker durch deren Ausscheidungen belastet.
Pro 1.000 Liter Wasser rechnet man mit 0,5 Kilogramm Fisch. Eine andere Faustformel besagt, dass pro Liter Wasser maximal ein Zentimeter Fischlänge kommt.
Fische weniger Füttern
Nicht gefressenes Futter und Futter, das zu viele Farbstoffe enthält, sind ebenfalls Ursache für zu viele Nährstoffe im Teich.
Deshalb gibt man den Fischen nur hochwertiges Futter und nur so viel, wie sie auch wirklich fressen können.
Schnellwüchsige Pflanzen
Den Nährstoffgehalt kann man auch durch den Einsatz von schnell wachsenden Pflanzen senken, die auf der anderen Seite den Sauerstoffgehalt im Wasser erhöhen und für klares Wasser sorgen. Zu diesen Pflanzen gehören zum Beispiel das Hornkraut oder die Wasserpest.
Wasseroberfläche sauber halten
Einen Eintrag von Nährstoffen kann man ganz einfach dadurch verhindern, dass man abgestorbene Pflanzenteile, Laub, Blütenpollen oder Algen aus dem Teich entfernt, bevor diese auf den Boden absinken und sich dort in Schlamm umwandeln und Faulgase bilden.
Die regelmäßige Reinigung funktioniert mit einem Kescher ausgezeichnet.
Alternativ kann man auch ein Netz über den Teich spannen.
Falls sich bereits Schlamm im Teich befindet, können Sie diesen mit einem Teichschlammsauger entfernen.
Sauerstoffgehalt erhöhen
Durch Wasserpflanzen wie Hornkraut oder Wasserpest lässt sich der Sauerstoffgehalt im Teich bequem erhöhen. Aber auch bewegtes Wasser sorgt für mehr Sauerstoff.
Ein Bachlauf, ein Springbrunnen oder andere Wasserspiele werten somit den Teich nicht nur optisch auf, sondern können auch die Bildung einer Kahmhaut verhindern.
Kommentare
Ein sehr guter Artikel. Für Laien einfach und leicht verständlich, mit guten Tips. Vielen Dank!!