Viele Poolbesitzer wissen nicht, was es mit dem Poolwasser pH-Wert auf sich hat und welche gravierenden Folgen eine Vernachlässigung dieses Teils der Poolpflege mit sich bringt.
Ist der pH-Wert im Pool nicht richtig eingestellt, können andere Poolchemikalien nicht ihre volle Wirkung entfalten und womöglich wird das Poolwasser trüb.
Ein zu hoher oder zu niedriger Pool pH-Wert kann außerdem negative Folgen für die Badenden als auch die Pool-Ausrüstung und die Beckenwerkstoffe haben.
Die Grundlage für eine gute Wasserqualität im Swimming Pool ist ein neutraler pH-Wert.
Was mit einem neutralen pH-Wert gemeint ist, wie man den pH-Wert im Pool richtig misst und einstellt, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Mit dem Wissen aus diesem Artikel können Sie schnell erkennen, wenn etwas mit Ihrem Pool pH-Wert nicht stimmt.
Wir erklären Ihnen außerdem, wie Sie effektive Gegenmaßnahmen ergreifen können.
Vorgestellt werden verschiedene Methoden, um den pH-Wert des Poolwasser zu erfassen. Von Poolwasser Teststreifen bis hin zu digitalen Messgeräten gibt es verschiedenste Methoden.
Wir haben die unterschiedlichen Methoden verglichen und stellen Ihnen hier unserer Ergebnisse vor.
Wir zeigen Ihnen auch, wie man den pH-Wert richtig einstellt. Für diesen Zweck können entweder spezielle Poolchemikalien oder Hausmittel verwendet werden.
Doch zuerst wollen wir Ihnen die Grundlagen des pH-Werts erklären.
Inhaltsverzeichnis
Was ist der pH-Wert und was sagt dieser aus?
Die Abkürzung pH steht für die lateinischen Worte potentia Hydrogenii bzw. pondus Hydrogenii (potentia=Kraft, pondus=Gewicht, Hydrogenium=Wasserstoff).
Der pH-Wert sagt aus, wie stark oder schwach die saure bzw. basische Wirkung in einer wässrigen Lösung ist.
Die Messskala des pH-Werts reicht von 1 bis 14. In der Mitte des Bereichs (also bei einem Wert von 7) ist das Poolwasser neutral. Bei Werten unterhalb der Mitte ist das Wasser sauer, oberhalb alkalisch.
Zum Vergleich: Hier sind die pH-Werte einer Reihe von Flüssigkeiten, die Sie aus dem Alltag kennen:
- Zitronensaft: 2,5
- Cola: 2,0 bis 3,0
- Bier: 4,5 bis 5,0
- Menschliche Hautoberfläche: 5,5
- Mineralwasser: 6,0
- Milch: 6,5
- Blut: 7,4
- Seife: 9,0 bis 10,0
- Bleichmittel: 12,6
- Natronlauge: 13,5 bis 14
Theoretisch ist ein pH-Wert von 5,5 ideal für die menschliche Haut. Das Problem ist, dass die saure Flüssigkeit den metallischen Stoffen schaden würde.
Auch käme es zu Reizungen der Augen und der Schleimhäute. (Der Grund dafür ist, dass die Tränenflüssigkeit mit 7,0 bis 7,5 einen höheren pH-Wert hat.
Für Swimming Pools hat sich ein etwas höherer pH-Wert etabliert, um diese unangenehmen Folgen von saurem Poolwasser zu vermeiden. Also:
Was ist der ideale pH-Wert im Pool?
Der ideale pH-Wert im Pool liegt zwischen 7,0 und 7,4. Der Mittelwert 7,2 stellt den optimalen pH-Wert dar. Bei diesem pH-Wert treten weder Augen- und Schleimhautreizungen auf, noch nehmen die Beckenwerkstoffe Schaden.
4 Methoden, um den Pool pH-Wert richtig zu messen
Den Poolwasser pH-Wert kann man mit vier unterschiedlichen Methoden messen. Drei der vier Methoden sind analoge Verfahren und eine basiert auf digitaler Technik.
Eine einfache Methode zur Bestimmung des pH-Werts im Pool sind Poolwasser Teststreifen.
Die Verwendung von Teststreifen liefert nicht die genauesten Ergebnisse, aber dafür ist diese Methode ziemlich günstig und schnell umzusetzen.
Wer ganz genaue Ergebnisse beim Pool pH-Wert Messen haben will, sollte sich eine digitales Poolwasser Messgerät anschaffen.
Ein solches Messgerät muss nur kurz ins Wasser gehalten werden und schon können Sie den pH-Wert ablesen.
Hinweis: Sie sollten regelmäßig das Poolwasser testen. Mindestens jede Woche (zwei Mal pro Woche im Hochsommer) müssen Sie das Poolwasser untersuchen und – falls erforderlich – nachsteuern.
#1 Teststreifen
Teststreifen sind nicht 100%-ig genau, aber eine sehr bequeme Methoden, um den pH-Wert im Pool zu testen. Besonders für aufblasbare Swimmingpools, die nur einige Wochen bis Monate genutzt werden, sind Teststreifen eine gute Wahl.
Diese Teststreifen überzeugen viele Poolbesitzer:
Auf dem Markt gibt es unterschiedliche Poolwasser Teststreifen. Der Unterschied zwischen den einzelnen Modellen ist, dass die Teststreifen die Konzentration verschiedener Mittel erfassen. Insgesamt ist die Verwendung der Pool Teststreifen sehr schonend für den Geldbeutel.
#2 Testkit mit Tabletten
Die Poolwasser Testkits mit Tabletten sind das von uns bevorzugte analoge Messverfahren.
Das kommt auch daher, dass die Testkits mit Tabletten einerseits genau arbeiten und andererseits recht preiswert sind.
Ein Testkit mit Tabletten und einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis stellt dieses dar:
Neben dem pH-Wert Pool werden außerdem oftmals noch weitere Konzentrationen von Chemikalien im Poolwasser (wie z.B. die Algizid-Konzentration) erfasst.
#3 Testkit mit Flüssigkeit
Die dritte analoge Methode zur Messung des Pool pH-Wert sind Testkits mit Flüssigkeit. Auch die Kosten für solche Testkits sind nicht hoch.
Freunde von Testkits mit Flüssigkeit greifen gerne zu diesem Produkt:
#4 Digitales Poolwasser-Messgerät
Digitale Poolwasser-Messgeräte sind die genauste Methode zur Bestimmung des pH-Werts im Poolwasser. Für Besitzer eingelassener Becken sowie größerer Pools sind die elektrischen Messgeräte die richtige Wahl.
Dieses digitale Poolwasser-Messgerät überzeugt auf voller Linie und bietet ausgezeichnet genaue Messwerte:
Hersteller und bekannte Marken von Poolwasser-Messgeräten
Die Poolchemie des Wassers zu messen und richtig einzustellen, ist ein essenzieller Bestandteil der
Dementsprechend ist es kein Wunder, dass Poolbesitzer genaue Ergebnisse bei der Überprüfung des Wassers vorliegen haben möchten.
Für diese genauen Messergebnisse lohnt es sich, auf Produkte bekannter Marken und Hersteller zurückzugreifen, die sich über Jahre hinweg bewährt haben.
Unter anderen sind die folgenden Hersteller für ihre Pool-Messgeräte bekannt:
- Hanna Instruments
- Testo
- Hach
Poolwasser pH-Wert richtig einstellen
Die regelmäßige Untersuchung des pH-Werts im Poolwasser ist eine Grundvoraussetzung für die richtige Behandlung der Poolchemie.
Aus diesem Grund müssen Sie das Poolwasser mindestens jede Woche prüfen.
Wenn der pH-Wert zu hoch oder zu niedrig ist, müssen Sie gegensteuern. Hier kommen unterschiedliche Poolchemikalien zum Einsatz.
Im Folgenden erklären wir, wie Sie Schritt-für-Schritt dabei vorgehen müssen.
pH-Wert senken
Ein zu hoher pH-Wert im Pool fördert das Algenwachstum, führt zu Haut- und Augenreizungen, hemmt die Chlorwirksamkeit und beschleunigt die Kalkbildung.
Den pH-Wert können Sie mit klassischen Poolchemikalien oder Haushaltsmitteln absenken.
Die beste Methode zur Absenkung des Pool pH-Werts ist die Verwendung von pH Minus Granulat.
Hinweis: Die Chemikalie pH Minus besteht zum Hauptteil aus Schwefelsäure. Die meisten Poolbesitzer setzen auf pH Minus, um den pH-Wert im Pool abzusenken.
Der Gründe dafür sind die einfache Anwendung und der Umstand, dass die gewünschten Ergebnisse ohne Nebenwirkungen eintreten.
Schritt-für-Schritt Anleitung:
- Messen Sie den pH-Wert des Poolwassers. Das kann zum Beispiel mit Teststreifen geschehen.
- Berechnen Sie das Fassungsvermögen Ihres Pools.
- Bestimmen Sie daraus die erforderliche Menge an pH Minus Granulat.
- Geben Sie das Granulat ins Poolwasser.
Vollständige Anleitung: Pool pH-Wert senken
In einigen Foren wird auch Essig als Hausmittel zur Senkung des pH-Werts empfohlen. Wir raten davon allerdings ab. Die Verwendung von Essig in der
Essig ist eine organische Säure, die eine Nahrungsquelle für Bakterien und Algen darstellt.
Im Anschluss an den Einsatz von Essig muss daher damit gerechnet werden, dass der Chlor-Verbrauch ansteigt und der Filter stärker belastet wird.
pH-Wert erhöhen
Ein zu niedriger pH-Wert im Pool kann zu Schäden an den Beckenwerkstoffe (wie z.B. Fliesenfugen und Metallteile) führen, reizt die Schleimhäute, verschlechtert die Wirkung des Flockungsmittels und sorgt für einen unangenehmen Geruch des Wassers.
Ist der pH-Wert über längere Zeit zu niedrig, kann der Pool starke Schäden davontragen.
Wer den pH-Wert stets misst und nachsteuert, kann die Beschädigungen vermeiden und den hohen Kosten für die Reparatur aus dem Weg gehen.
Die beste Methode, um den pH-Wert anzuheben, ist der Einsatz von pH Plus Granulat.
Hinweis: Bei pH Plus handelt es sich um Natriumcarbonat bzw. Soda. Bereits geringe Mengen von pH Plus reichen aus, um den pH-Wert im Pool ansteigen zu lassen.
Viele Poolbesitzer setzen auf die Chemikalie, um den pH-Wert zu erhöhen. Denn pH Plus ist nicht nur günstig, sondern auch äußerst effizient.
Schritt-für-Schritt-Anleitung:
- Messen Sie den pH-Wert des Poolwassers. Das ist zum Beispiel mit Teststreifen möglich.
- Berechnen Sie das Fassungsvermögen Ihres Pools.
- Bestimmen Sie nun die erforderliche Menge an pH Plus Granulat.
- Geben Sie das Granulat ins Poolwasser.
Vollständige Anleitung: Pool pH-Wert erhöhen
Einige Leute in Blogs und Foren werden Ihnen auch hier empfehlen, lieber auf Hausmittel zurückzugreifen. Eine beliebte Möglichkeit ist die Verwendung von Waschsoda.
Das Vorgehen mit Waschsoda gleicht dem Vorgehen mit pH Plus Granulat. Lediglich wird die Menge angepasst. So wird ca. 5g Soda pro 10m³ Wasser benötigt, um den pH-Wert um 0,2 anzuheben.
Bonus: pH-Wert automatisch regulieren
Wer Fan von Hausautomatisierung ist, sollte sich Dosieranlagen anschauen.
Sind diese erst einmal richtig konfiguriert, messen sie die wichtigen Werte im Poolwasser (wie den Pool pH-Wert und den Chlorgehalt).
Ist die Konzentration einer Chemikalie zu gering, setzen die Dosieranlagen selbstständig die richtige Menge der jeweiligen Chemikalie frei, um die Poolchemie wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
FAQ: Häufige Fragen zum Pool pH-Wert
Warum verändert sich der Pool pH-Wert?
Die Veränderung des pH-Werts kann auf natürliche Umstände zurückgeführt werden, kann aber auch andere Ursachen haben.
Ein zu hoher pH-Wert kann z.B. nach der Winterpause oder durch Fremdkörper hervorgerufen werden.
- Nach der Winterpause: Wenn Sie das Pool nach der Winterpause neu befüllen, befindet sich viel Kohlensäure im Wasser. Die Kohlensäure ist an Calcium Carbonat gebunden.
Durch die Verwirbelungen des Wasser kommt es allerdings zur Ausgasung. Da die Kohlensäure sauer ist, steigt in Folge der pH-Wert an.
- Fremdpartikel: Die meisten Fremdpartikel werden von den Badenden selbst ins Wasser getragen. Haare, Hautschuppen, Sonnencreme und andere Hautpflegeprodukte gelangen direkt durch die Poolgänger ins Wasser. Genauso geraten auch Laub, Pollen, Blätter und kleine Ästchen in den Pool.
Aus diesem Grund sollten Sie regelmäßig den Pool mit einem feinmaschigen Poolkescher reinigen.
Ein zu geringer pH-Wert im Poolwasser hat meistens eine der folgenden Ursachen:
- Regenwasser: Saurer Regen ist einer der größten Verursacher von einem geringen pH-Wert. Der Regen wäscht nämlich das Kohlenstoffdioxid aus der Luft, was den pH-Wert deutlich absenkt.
Je höher die Kohlenstoffdioxid-Konzentration in der Luft vorher war, desto niedriger ist der pH-Wert des Regens bzw. umso saurer ist das Regenwasser.
Aus diesem Grund hat der Regen in Deutschland einen durchschnittlichen pH-Wert von 5,6 bis 5,8.
- Fremdpartikel: Auch für einen niedrigen pH-Wert können Fremdpartikel eine Ursache sein. Wenn zum Beispiel Haare oder Blättern in den Pool gelangen.
Fremdpartikel können durch Menschen, Tiere oder andere äußere Einflüsse ins Wasser gelangen.
Bei Nichtnutzung bietet es sich daher an, den Pool komplett abzudecken. Eine Pool Abdeckplane ist ein wirksamer Schutz gegen Fremdpartikel und saures Regenwasser.
Was ist der richtige pH-Wert in einem Whirlpool?
Der ideale pH-Wert im Whirlpool liegt zwischen 7,0 und 7,4. Zwischen einem Whirlpool und einem normalen Swimming Pool gibt es somit keine Unterschiede.
Im Bereich von 7,0 und 7,4, der nahe an dem neutralen pH-Wert von 7,0 liegt, werden weder die Materialien in Mitleidenschaft gezogen noch kommt es zu Reizungen der Augen oder Schleimhäute der Badenden.
Darf man bei einem zu hohen oder zu niedrigen pH-Wert trotzdem baden?
Ob man bei einem zu hohen bzw. zu niedrigen pH-Wert baden darf, hängt davon ab, wie stark der Wert vom optimalen Wert entfernt ist.
Wir empfehlen, nur im Bereich von 7,0 bis 7,4 baden zu gehen. Außerhalb dieses Bereichs können unerwünschte Nebenwirkungen auftreten.
Je höher der pH-Wert des Wassers steigt, desto gefährlicher ist das Wasser für den Menschen. Der optimale pH-Wert beträgt 7,2.
Ab einem pH-Wert von 8,0, darf nicht mehr gebadet werden.
Werte ab 9,0 und höher können bereits stärkere Schäden an den Schleimhäuten und der Netzhaut hervorrufen. Lebensgefährlich wird es ab dem Bereich von über 10,0.
Wie oft soll man den pH-Wert messen?
Die allgemeine Antwort ist, dass Sie den pH-Wert mindestens wöchentlich messen sollten.
Nach einem teilweisen oder kompletten Wasseraustausch sowie im Hochsommer ist es empfehlenswert, den pH-Wert an zwei Tagen in der Woche zu messen.
Das hat den Grund, dass sich direkt nach einer frischen Befüllung der pH-Wert durch ausgasende Kohlensäure anfangs stark verändert.
In der Sommersaison wird der Pool am intensivsten genutzt und die Gefahr von Algenbildung ist am höchsten. Hier gilt es, auf der Hut zu sein und das Poolwasser noch genauer zu beobachten.
Schluss mit tonnenweise Chemie und dem falschen Pool-Zubehör. Wir zeigen dir, was du wirklich benötigst und wie du kurz und langfristig viel Geld bei der Poolpflege einsparen kannst.
Fazit
Der Pool pH-Wert wirkt auf den ersten Blick wie ein abstraktes Konzept. Für Poolbesitzer ist das Thema allerdings sehr wichtig.
Nur mit einem pH-Wert im idealen Bereich (zwischen 7,0 und 7,4) bleibt das Poolwasser klar, die Badenden bekommen keine Probleme mit Augen- oder Schleimhautreizungen und die Pool-Ausrüstung sowie das Filtersystem nimmt keinen Schaden.
Wir hoffen, dass Sie erkannt haben, wie wichtig das regelmäßige Testen des Poolwassers ist.
In diesem Artikel haben wir verschiedene Methoden präsentiert, wie der pH-Wert im Pool erfasst werden kann und welche Schritte, bei einem zu hohen oder zu niedrigen pH-Wert ergriffen werden müssen.
Ob Sie auf analoge oder digitale Messverfahren setzen, spielt keine große Rolle.
Die Hauptsache ist, dass Sie mindestens wöchentlich das Poolwasser (und insbesondere den pH-Wert) untersuchen und handeln, wenn etwas mit pH-Wert oder der Konzentration einer anderen Poolchemikalie nicht stimmt.
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