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Koiteich bauen: In 16 einfachen Schritten (Beton und Folie)

Plitschnass » Koiteich bauen: In 16 einfachen Schritten (Beton und Folie)

Für die Koi-Fische, die pro Fisch 1.500 Liter Wasser benötigen und im Durchschnitt bis zu einem Meter lang werden sowie bis zu 60 Jahre leben können, sollte die Einrichtung eines Koi-Teichs nur für Personen mit einem großen Garten in Erwägung gezogen werden. Angesichts der anspruchsvollen Bedürfnisse dieser Fische und der intensiven Pflege, die sie erfordern, müssen umfangreiche Planungen und Überlegungen in die Gestaltung und den Bau des Koi-Teichs einfließen.

Unterschiede von Schwimm- und Koiteich

Schwimmteiche bestehen in der Regel aus einer Schwimmzone sowie eine Regenerationszone, in der die biologische Filterung des Wassers stattfindet. Ein Koiteich ist dagegen zum Schwimmen ungeeignet, damit die Fische nicht gestört werden. Koiteiche sind zudem mit einer umfassenden Technik ausgestattet.

Schwimmteich

Schwimmteiche benötigen keine chemischen Wasseraufbereitungsanlagen, da das Wasser durch Pflanzen gereinigt wird. Diese nehmen Nährstoffe auf, filtern Schadstoffe und geben auf der anderen Seite Sauerstoff ab. In der Regel verhindert eine Trennwand, die bis kurz unter die Wasseroberfläche reicht, dass die Pflanzen in das Schwimmbecken hineinwachsen. Zugleich sorgt die bepflanzte Regenerationszone optisch für einen harmonischen Übergang zum Garten.

Da in Schwimmteichen keine oder nur wenig Technik zum Einsatz kommt, wird nur wenig Energie benötigt. Je größer und tiefer das Gewässer ist, desto länger erträgt es Hitzeperioden ohne lästige Algenbildung, da sich das Wasser nicht so schnell erwärmt.

Glasfaserverstärkter Kunststoff (GFK) hat sich als Baustoff für die Schale des Schwimmteichs bewährt. Er trägt mit seiner Robustheit dazu bei, dass jede Pflege problemlos erfolgen kann und ohne Gefahr, dass die Abdichtung beschädigt wird.

Koiteich

Auch ein Koiteich kann mit einer Fertigschale aus Kunststoff gebaut werden. Aufgrund der Größe ist jedoch der Bau mit Folie empfehlenswert, zumal man damit den Koiteich in Bezug auf Größe, Gestaltung und Tiefe individuell gestalten und den Anforderungen anpassen kann. So werden Koi in Gruppen von mindestens fünf Tieren gehalten, wobei man pro Fisch eine Wassermenge von etwa 1.500 Liter benötigt, damit sie gesund bleiben und zu ihrer vollen Größe heranwachsen können.

Damit die empfindlichen Fische im Teich überwintern können, muss er zwischen 150 und 200 Zentimeter tief sein. Da als Überwinterungszone ein kleinerer Bereich ausreichend ist, muss der Koiteich nicht durchgängig so tief sein.

Ein wesentlicher Unterschied zu einem Schwimmteich ist die aufwendige Technik, die in einem Koiteich installiert werden muss. Zusätzlich zum ausreichend dimensionierten Filter- und Pumpensystem benötigt ein Koiteich einen Skimmer, eine UV-C-Lampe sowie einen Teichbelüfter. 

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Die optimale Wassertemperatur im Koiteich liegt im Frühjahr bei etwa 15 bis 18 Grad Celsius, im Sommer zwischen 20 und 25 Grad Celsius und im Winter bei über vier Grad Celsius.

Koiteich mit Folie oder aus Beton bauen?

Einen Koiteich kann man aus Folie aber auch aus Beton bauen. Beide Varianten haben gegenüber einem Fertigteich aus Kunststoff den Vorteil, dass man den Teich individuell gestalten und an die Bedürfnisse der Fische anpassen kann.

Ein Teich aus Beton ist eine dauerhafte Lösung, die außerordentlich beständig gegenüber Witterungseinflüssen ist und über Jahrzehnte hält. Neben einigen Vorteilen hat ein betonierter Koiteich auch seine Nachteile wie einen hohen Arbeitsaufwand und dem höheren Preis gegenüber einem Folienteich.

Da man einen Betonteich auch schalen und armieren muss, sollte man über entsprechende Fachkenntnisse und Erfahrung verfügen. In besonders kalten Wintern kann ein Betonteich zudem Risse bekommen.

Koiteich selber bauen oder bauen lassen?

Einen Koiteich aus Folie kann man mit etwas handwerklichem Geschick und Unterstützung beim Verlegen von Vlies und Folie gut selber bauen.

Weniger erfahrene Gartenbesitzer sollten sich die Unterstützung von einem Fachmann zum Beispiel aus dem Bereich Garten- und Landschaftsbau holen, primär beim Einbauen und Anschließen der umfangreichen Technik. Das hat den Vorteil, dass Fachfirmen eine Gewährleistungsgarantie geben und im Falle von Fehlern ohne zusätzliche Kosten Nachbesserungen ausführen.

Die Kosten bei einem Folienteich liegen je nach Qualität des Materials und der Menge des abzuführenden Aushubs zwischen grob 75 und 200 Euro pro Quadratmeter Wasserfläche. Inklusive Technik muss man für einen 30 Quadratmeter großen Koiteich mit rund 10.000 Euro und mehr rechnen.

Für den Bau eines Folienteichs sollte man sich ausreichend Zeit nehmen. Bis der Teich bepflanzt ist und die Koi eingesetzt werden können, dauert es je nach Arbeitstempo und Anzahl der Helfer eine gute Woche.

Koiteich anlegen: in 16 Schritten (Bauanleitung)

Vor der eigentlichen Ausführung hat man sich Gedanken gemacht, an welcher Stelle des Gartens der Teich gebaut wird und wie groß er sein soll.

Unser Koiteich ist 30 Quadratmeter groß und wird mit der entsprechenden Technik ausgestattet. Der Koiteich sollte im Halbschatten und möglichst nahe am Haus liegen, damit die Wassertemperatur möglichst konstant bleibt. In 16 Schritten lässt sich der Koiteich anlegen.

Schritt 1: Grundfläche festlegen

Auf der ausgewählten Fläche an einem halbschattigen Platz steckt man die Teichform mit Holzpflöcken ab oder markiert den Umriss mit Sand oder einem Gartenschlauch. Bei einem abschüssigen Gelände sollte der Teich an der tiefsten Stelle des Gartens liegen.

Schritt 2: Kapillarsperre einplanen

Damit kein Saugeffekt durch Erde am Teichrand entsteht, muss eine Saugsperre, die sogenannte Kapillarsperre einkalkuliert werden. Diese besteht aus einem 20 mal 20 Zentimeter tiefen Graben um den Teich herum, der später mit Kies aufgefüllt wird. 

Schritt 3: Verschiedene Tiefenzonen markieren

Nachdem der Umriss markiert ist, werden die verschiedenen Zonen mit ihren unterschiedlichen Wassertiefen festgelegt und markiert. Dies ist wichtig, da Wasserpflanzen nur in bestimmten Tiefen gut gedeihen.

Die flache Sumpfzone am Teichrand ist zwischen 10 und 20 Zentimeter tief. Anschließend kommt die 40 bis 50 Zentimeter tiefe Flachwasserzone. Die großzügige Tiefwasserzone sollte mindestens 150 Zentimeter betragen, damit die Fische problemlos überwintern können.

Schritt 4: Gartenteich ausheben

Als Erstes hebt man nun die Erde der äußeren Zone, der Sumpfzone, aus. Danach entnimmt man den Boden der nächsttieferen Teichzonen bis hin zur tiefsten Stelle mit dem Teichmittelpunkt. Die Übergänge gestaltet man stufenartig, aber nicht zu steil, sondern eher sanft. 

Aufgrund der Größe des Teichs ist der Einsatz eines Baggers oder Minibaggers hilfreich. Mit dem Aushub kann man an einer anderen Stelle des Gartens einen Pflanzenhügel anlegen. 

Schritt 5: Untergrund säubern

Den Teichboden, die Tiefenzonen und die Seitenwände befreit man sorgfältig von Wurzeln und spitzen Steinen, da diese nach dem Befüllen mit Wasser durch den entstehenden hohen Druck die Folie beschädigen können.

Ist der Untergrund recht steinig, hebt man alle Schichten ungefähr zehn Zentimeter tiefer aus und bringt eine entsprechende starke Schicht aus gewöhnlichem Bausand ein.

Schritt 6: Bedarf an Folie und Wurzelschutzvlies ermitteln

Nachdem der Teich ausgehoben wurde und die einzelnen Pflanzzonen modelliert wurden, wird die Menge der benötigten Teichfolie und des Wurzelschutzvlies ermittelt. Hierzu legt man an der jeweils breitesten und längsten Stelle ein Maßband durch den Teich (inklusive Teichrand mit der Saugsperre) und addiert zur Länge und Breite zusätzlich weitere 60 Zentimeter.

Die Folie für den Beispielteich benötigt eine Stärke von 1,5 Millimeter und besteht aus PVC oder Polyethylen.

Da das Vlies am besten doppelt verlegt wird, braucht man davon die doppelte Menge.

Schritt 7: Kapillarsperre ausheben

Für die Kapillarsperre wird rings um den Teich ein circa 20 Zentimeter breiter und tiefer Graben erstellt. Dieser wird später mit Kies oder Steinen befüllt.

Schritt 8: Bodeneinlauf einplanen

Der Bodenablauf sollte von Anfang an mitgeplant werden, da ein nachträglicher Einbau ohne größere Umbaumaßnahmen nicht möglich ist. Das Abwasserrohr liegt dabei unter dem Teich. So sollte man bei der Verlegung der Rohre besonders sauber arbeiten und die Verrohrung auch gut fixieren. Je nach Größe und Form des Teichs sind eventuell mehrere Bodenabläufe vorzusehen.

Schritt 9: Schutzvlies einbringen

Das Wurzelschutzvlies legt man direkt auf die Erde. Die Bahnen der zwei Meter breiten Rollen überlappt man rund 20 Zentimeter. Ideal ist es, wenn die Vliesbahnen über Kreuz doppelt verlegt werden, wodurch die Teichfolie optimal geschützt wird.

Schritt 10: Sand einbringen

Im nächsten Schritt wird auf den verschiedenen Tiefenzonen eine etwa fünf Zentimeter starke Sandschicht aus gewöhnlichem Bausand eingebracht. Den Sand gibt es zum Beispiel in Säcken beim Baumarkt.

Schritt 11: Teichfolie verlegen

Zuerst wird die Folie ausgebreitet und über die Teichmulde gezogen. Da Teichfolie über ein entsprechendes Gewicht verfügt, sollte man mindestens zu zweit, besser zu dritt sein.

Die Folie zieht man danach glatt und beseitigt so gut es geht Falten. Dies geht einfacher, wenn die Außentemperatur mindestens 15 Grad beträgt, da das Material dann sehr flexibel ist.

Nach Glattziehen der Folie schneidet man die Ränder so ab, dass noch ein großes Stück übersteht. Die überstehenden Bereiche beschwert man mit Steinen und Erde. Dies ist ein zusätzlicher Schutz vor Wurzeln stark wuchernder Pflanzen und schützt die Folie vor schädlichem UV-Licht.

Schritt 12: Bodenablauf verbinden

Nun wird der Bodenablauf mit der Teichfolie verbunden. Dazu schneidet man die Folie an der Stelle des Ablaufs kreuzförmig ein. Die Einfassung des Ablaufs wird durch die Folie gesteckt und anschließend beides sorgfältig verklebt.

Schritt 13: Wasser in den Koiteich einlassen

Mit Leitungswasser wird der Koiteich im nächsten Schritt zu zwei Dritteln befüllt. Durch das Gewicht des Wassers glättet sich die Folie noch und passt sich dem Untergrund an. Jetzt ist nochmals Gelegenheit zu überprüfen, ob die Folie dicht ist.

Es ist völlig normal, dass das Teichwasser nach dem ersten Befüllen eingetrübt ist. Das Wasser klart aber nach ein bis zwei Tagen von selbst auf, wenn sich im Teich ein ökologisches Gleichgewicht eingestellt hat.

Schritt 14: Teichparadies bepflanzen

Ab einer konstanten Außentemperatur von mindestens zehn Grad, was meist schon Ende April der Fall ist, können unempfindliche Pflanzen eingesetzt werden. Der bessere Zeitpunkt ist aber für die meisten Gewächse ab Mitte Mai.

Die Pflanzen der Flachwasser- und Tiefwasserzone setzt man idealerweise in speziellen Körben aus Plastik ein. Die Pflanze wird zusammen mit Kies in den Korb gesetzt und an der vorgesehenen Stelle ins Wasser gelassen. Auf Teicherde sollte man möglichst verzichten, da diese Nährstoffe ins Wasser bringen kann, die zu einer Trübung oder einem Algenwachstum führen.

Mit der Bepflanzung der Sumpfzone gestaltet man den Uferbereich und kaschiert überstehende Folienbereiche mit Kies oder Steinen. 

Zu beachten ist, dass der Gartenteich maximal zur Hälfte und höchstens zwei Drittel davon mit blühenden Pflanzen bestückt wird, da eine Überpflanzung für das Ausbreiten von Algen verantwortlich sein kann. So kann alleine eine einzige Seerose bis zu vier Quadratmeter an Blattfläche auf der Wasseroberfläche benötigen. 

Der Fachhandel führt die Wasserpflanzen nach entsprechenden Tiefenzonen, was die Auswahl und Zusammensetzung vereinfacht. Vor dem Pflanzen müssen diese unbedingt aus den Verkaufstöpfen genommen werden.

Schritt 15: Technik einbauen

Die Größe der Filteranlage richtet sich nach der Wassermenge, die sie bewältigen muss. Diese ermittelt man bei der Anlage eines neuen Teichs ganz leicht, indem beim Befüllen eine Wasseruhr eingesetzt wird. Bei unserem Teich beträgt die Wassermenge rund 25.000 Liter. Es ist hier empfehlenswert, bei der Leistung der Pumpe das nächstgrößere Modell zu verwenden, als benötigt wird.

Bei einer Teichpumpe sind in der Regel Bachlauf- oder Filterpumpen gemeint. Die Pumpe wird knapp über dem Teichboden aufgestellt und mit einem Schlauch mit dem Filter verbunden, der oberhalb der Wasserlinie am Teichufer steht.

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Anschließen werden Skimmer, UV-C-Lampe, Belüftung sowie der Zulauf über das Filter- und Pumpensystem installiert.

Bei Bedarf kann auch Vorfilter eingebaut werden. Vorfilter haben zwar einen hohen Anschaffungswert, doch diese Investition lohnt sich. Große bis kleine Schmutzpartikel werden aus dem Wasser herausgefiltert  und der nachgeschaltete biologische Filter kann effektiver arbeiten, da er nicht so rasch verstopft.

Schritt 16: Koi einsetzen

Die beim Händler gekauften Koi werden zusammen mit dem Transportwasser sorgfältig in eine zu etwa der Hälfte mit Teichwasser gefüllte, belüftete Untersuchungswanne entlassen. So kann sich der Koi langsam an die im Teich vorhandene Wassertemperatur (mindestens 18 Grad), den pH-Wert und weitere Wasserparameter anpassen. 

Nach rund zehn Minuten werden die Fische mit einem Umsetzkescher mit möglichst wenig Wasser in den Teich eingesetzt. Die nächsten Stunden sollte man die Fische genau beobachten, teilweise können die Koi bei der Erkundung des neuen Zuhauses nervös sein und springen.

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Während der ersten drei Tage bekommen die Koi nicht zu viel Futter. Nitrit und Ammonium sollten in den ersten Tagen nach dem Zusetzen von neuen Fischen unbedingt mit Tröpfchen-Tests überwacht werden. Im Zweifelsfall sind Teilwasserwechsel durchzuführen.

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