Beim Bekämpfen von Algen im Gartenteich wird häufig Milch als ein geeignetes Hausmittel gegen Algen genannt. An dieser Stelle könnte man sich fragen:
Wie viel Milch muss in den Teich?
Es ist nicht ausreichend erwiesen, dass Milch gegen Algen im Teich hilft. Vielmehr wird davon ausgegangen, dass die in der Milch enthaltene Milchsäurebakterien Fadenalgen und andere Algenarten bekämpfen und abtöten. Auf der anderen Seite kann es zu einer gefährlichen Massenentwicklung der Bakterien kommen, weshalb auf 2.500 Liter Wasser höchstens ein Liter Milch kommt.
Inhaltsverzeichnis
Die Theorie für Milch gegen Algen
Bevor man Algen im Teich mit Milch bekämpfen möchte, sollte man die Ursachen dafür kennen, warum man kein klares Teichwasser hat. Wenn sich zum Beispiel Fadenalgen im Teich befinden, so ist das biologische Gleichgewicht im Teich gestört.
Zu viele Nährstoffe im Wasser können beispielsweise eine sogenannte Algenblüte hervorrufen sowie Fischen und anderen Bewohnern im Teich gefährlich werden, weshalb man die Wasserqualität im Teich stets im Auge haben und überprüfen sollte.
Für die Anwendung von Milch im Gartenteich spricht, dass durch die Milchsäure der pH-Wert des Wassers optimiert werden kann. Mit der Milch ist es somit möglich, den pH-Wert Schritt für Schritt abzusenken, was insbesondere für die Organismen im Teich vorteilhaft ist.
Auch wenn der endgültige Beweis fehlt, dass das Entfernen von Algen mit Milch funktioniert, gibt es immer wieder Teichbesitzer, die angeben, durch den Einsatz von Milch tatsächlich erfolgreich im Kampf gegen Algen und grünes Teichwasser gewesen zu sein.
Welche Milch eignet sich gegen Algen im Gartenteich?
Die Anwendung von Kuhmilch oder Milch von anderen Nutztieren wie Schafen oder Ziegen ist möglich, wenn sie als Rohmilch Verwendung findet. Die Rohmilch lässt man einen Tag lang an einem warmen Ort stehen und schöpft anschließend das Fett von der Oberfläche ab. Danach gibt man die leicht verrührte Rohmilch in den Teich.
Wie viel Milch muss in den Teich?
Möchte man mit Milch Algen im Teich entfernen, dann sollte dies sehr vorsichtig geschehen. Das ideale Mischungsverhältnis liegt bei 1:2.500 – also ein Liter Milch auf 1.000 Liter Wasser im Teich.
Wer einen Miniteich hat, sollte höchstens ein kleines Glas Rohmilch zum Wasser geben. Dabei tastet man sich am besten mit kleinen Mengen vor, vor allem, wenn man nicht weiß, wie viel Wasservolumen der Teich oder das Gefäß hat.
Milchsäurebakterien im Teich: die Lösung?
Mikroorganismen wie Milchsäurebakterien übernehmen wichtige Aufgaben bei der Selbstreinigung beziehungsweise Entgiftung eines Gartenteichs im Rahmen des Nährstoffkreislaufs.
Die Bakterien wandeln giftige Stoffe wie Ammoniak oder Nitrit um und reduzieren dadurch den Nährstoffgehalt im Wasser.
Die Reduktion von Nährstoffen beugt der Bildung von Algen vor und ist die Grundlage für klares Wasser und somit auch gut für die Fische im Teich.
Milchsäurebakterien fördern darüber hinaus die Wundheilung und Verdauung bei Fischen und haben somit eine positive Wirkung.
Durch den Einsatz von Milchsäure bekommt man zunächst trübes Wasser, das nach einiger Zeit wieder klar wird. Bevor man die Milchsäure ein weiteres Mal anwendet, sollte man beobachten, ob eine Besserung oder eine Verschlechterung eingetreten ist.
Milchsäure in konzentrierter Form gibt es im Fachhandel bereits als Mittel, um Algen zu bekämpfen.
Alternativen zu Milch im Gartenteich
Manche Teichbesitzer suchen nach einer möglichst schonenden und biologisch verträglichen Lösung bei der Bekämpfung von Algen.
Es gibt jedoch mehrere Alternativen zu Milch im Gartenteich, die ebenfalls schonend sind und mit den man Algen biologisch, aber auch mit sanfter Technik zu Leibe rücken kann.
Gut sichtbare Grünalgen auf der Wasseroberfläche können mit einem Kescher oder einer Gartenharke entfernt werden. Auch mit der Hand kann man Grünalgen aus dem Wasser fischen.
Eine Algenbürste eignet sich vor allem bei der Bekämpfung von Fadenalgen. Die entnommenen Algen werden per Hand nach größeren Lebewesen untersuchen und diese wieder in den Teich gesetzt.
Die Algen lässt man einen Tag am Ufer liegen. So haben die Kleinlebewesen die Möglichkeit, den Weg ins Wasser zurückzufinden.
Mit einem Teichschlammsauger kann man nicht nur Schlamm und in den Teich gefallenes Laub und Blätter, sondern auch Algen gut aus dem Teich entfernen.
Ebenso auf natürliche Art wird man mit einem Algenfreigerät lästige Algen los. Durch Klicktöne geraten die Hohlkörper der Algen in Schwingung und werden dadurch beschädigt.
Andere Pflanzen und Lebewesen im Teich werden von den Klicks nicht beeinträchtigt, ebenso wenig Fische mit einem Hörvermögen von 100 Hertz.
UV-C Klärer sind mit ihrem Licht ein wirkungsvolles Mittel gegen Schwebealgen. Auch eine Algenblüte wird in kurzer Zeit durch die Verwendung eines UV-C Klärers verschwinden.
Bei der Umwandlung der Algen durch das UV-Licht können Nitrite entstehen, die für Wasserlebewesen gefährlich werden können, weshalb man nach der Behandlung mit dem Klärer eventuell einen Teil des Teichwassers austauschen sollte.
Der Nitritwert sollte nicht höher als 0,3 Milligramm pro Liter Wasser sein.
Darüber hinaus gibt es viele Hausmittel wie Essig, Salz, Torf oder Eichenholz, die gegen Algen im Teich wirken. Hierbei sollte man sich vor der jeweiligen Anwendung genau informieren, da zu hohe Dosierungen schädlich für Tiere und Pflanzen sein können.
Die Milch in den Teich kippen
Wenn man Milch in den Teich kippt, sollte dies gut dosiert und mit Bedacht geschehen, da Milch neben der Milchsäure auch Fette, Eiweiße und Milchzucker (Laktose) enthält. Zersetzen sich diese Stoffe im Teich, werden große Menge an Nährstoffen freigesetzt.
Anstatt die Algen loszuwerden, können sich diese aufgrund des Überangebots an Nährstoffen explosionsartig vermehren und das Wasser zusätzlich trüben.
Wer dennoch Milchsäure zur Anwendung bringt, sollte darauf achten, dass die Wassertemperatur mindestens 8 Grad beträgt. Bei kälterem Wasser können sich die Milchsäurebakterien nicht vermehren.
Direkt nach dem Einsatz von Milchsäure sollte man den UV-C Klärer für mindestens 48 Stunden ausschalten. Erst wenn sich das Wasser wieder eintrübt, wird die Lampe wieder eingeschaltet.
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