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Aktuelle Version lesenEs ist üblich, dass in vielen Gartenteichen eine Vielzahl von Fischen zu finden ist, wobei die Zucht von Goldfischen oft praktiziert wird. Allerdings kann mit der Zeit ein Problem entstehen, wenn die Fischpopulation durch Fortpflanzung oder das Heranwachsen von Jungfischen zu ausgewachsenen Fischen zunimmt.
Ein Überbesatz an Fischen kann zum Beispiel dazu führen, dass das ökologische Gleichgewicht im Teich gestört ist, das Wasser wie eine grüne Suppe aussieht und der Sauerstoffgehalt im Teich zu gering ist. Hat man zu viele Fische im Gartenteich, gibt es verschiedene Möglichkeiten, dieses Problem zu lösen.
Inhaltsverzeichnis
Ab wann sind es zu viele Fische im Teich?
Viele Teichbesitzer begehen den Fehler, dass sie zu viele Goldfische im Teich halten. Beim Erstbesatz von Fischen wird oft übertrieben und es werden zu viele Fische eingesetzt.
Wie viele Fische maximal in einem Gartenteich leben sollten, hängt von mehreren Faktoren ab. Um einen zur Größe des Teichs passenden Fischbesatz zu ermitteln, gibt es auch mehrere Formeln. Generell gilt wie beim Bepflanzen des Gartenteichs, dass weniger mehr ist.
Generell sollten in einem Teich mit einer Größe von sieben bis zwölf Kubikmetern die ersten 1.000 Liter Wasser für die Pflanzen reserviert werden, also nicht mit Fischen besetzt werden. Auch das Bodensubstrat aus Kies, Steinen und Sand muss vom zur Verfügung stehenden Wasservolumen abgezogen werden.
Der richtige Fischbesatz liegt bei zwei ausgewachsenen Goldfischen pro 1.000 Liter Wasser. Allerdings ist es etwas problematisch, für Fische eine bestimmte Literzahl einzukalkulieren, da frisch in den Teich eingesetzte Fische nicht nur an Länge, sondern deutlich auch an Volumen und Gewicht zunehmen.
Setzt man beispielsweise einen Jungfisch mit einer Körperlänge von zehn Zentimetern ein, muss man berücksichtigen, dass der Fisch nach ein bis zwei Jahren bereits 25 Zentimeter lang sein kann.
Anstatt also der empfohlenen Wassermenge von 60 Litern pro zehn Zentimeter Fisch, sollte einem 25 Zentimeter großen Tier 600 Liter Wasser zur Verfügung stehen.
Bei klein bleibenden Fischen wie Rotflossenorfen genügen auch 200 Liter Wasser pro Tier, während man für eine artgerechte Koihaltung bereits 3.000 Liter Wasservolumen für jeden Fisch benötigt.
Jedoch ist nicht nur die individuelle Körpergröße eines Fisches für die Dichte des Besatzes im Teich ausschlaggebend. Goldfische sollten mindestens zu zweit oder zu dritt gehalten werden, während man bei einer Haltung von Schwarmfischen wie Regenbogenelritzen zwischen 20 und 30 Tiere halten sollte.
Folgen von zu vielen Fischen
Bei einer Haltung von Fischen im Teich muss auf jeden Fall eine entsprechende Teichtechnik mit einer ausreichend großen Filteranlage und einem UV-C-Klärer eingesetzt werden. Auf der anderen Seite sollte die Bepflanzung nicht zu üppig, aber vielfältig ausfallen.
Unterwasserpflanzen wie Krebsschere, Hornkraut oder Tausendblatt reichern das Wasser mit Sauerstoff an, holen sich ihre Nährstoffe direkt aus dem Wasser und bieten Fischen gute Verstecke. Auch Schwimmpflanzen oder Sumpfpflanzen verschlingen Nährstoffe und wirken wie natürliche Klärwerke.
Hat man beispielsweise zu viele Karpfenfische wie Koi, Rotfedern oder Goldfische im Teich, so fressen diese die Wasserpflanzen und Fadenalgen. Am Ende hat man nur noch grünes und trübes Wasser und kann aufgrund der geringen Sichttiefe die Fische kaum noch sehen.
Zu wenige Wasserpflanzen und zu viele Fische im Teich können zudem zu einem lebensbedrohlichen Sauerstoffmangel im Wasser führen.
Je mehr Fische im Gartenteich sind, umso mehr muss gefüttert werden und umso mehr Ausscheidungen gelangen ins Wasser. Durch die Exkremente der Fische sowie nicht gefressenes Futter bilden sich Faulschlamm und Faulgase, wodurch das biologische Gleichgewicht im Wasser gestört wird. Im schlimmsten Fall kann der Teich kippen und die Fische sterben.
Wenn zu viele Fische im Teich sind, bedeutet dies, dass sie weniger Platz zum Schwimmen haben und es weniger Möglichkeiten gibt, dass sich die Tiere zurückziehen oder verstecken. Vor allem an heißen Sommertagen suchen Fische gerne Schutz und Abkühlung unter Wasserpflanzen wie Seerosen.
Je mehr Fische im Teich leben, umso größer ist die Gefahr, dass ihr Immunsystem geschwächt ist, weil sie Stress haben, wodurch die Fische auch erkranken können. Kranke Fische müssen behandelt werden, am besten in einem Quarantänebecken.
Bei einem zu hohen Fischbesatz gibt es mehrere Lösungen:
Lösung 1: Fischbesatz verringern
Die einfachste Lösung ist es, den Fischbesatz zu verringern. Hierzu fängt man die überzähligen Fische möglichst schonend mit einem speziellen Kescher ein. Die Tiere kann man entweder verschenken oder man kann sie bei manchen Zoohändlern abgeben.
Auf jeden Fall ist das Aussetzen von Gartenteichtieren wie Fischen in die freie Natur grundsätzlich nicht erlaubt. Tote Fische oder auch lebende Fische darf man auf keinen Fall die Toilette hinunterspülen.
Lösung 2: Teich vergrößern
Etwas aufwendiger ist es, den Teich zu vergrößern. Möchte man das nicht mit Folie machen, kann man den bestehenden Teich mit Fertigbecken vergrößern und verbinden.
Lösung 3: Filteranlage
In kleinen Teichen oder bei höherem Fischbesatz kommt man nicht ohne Technik aus. Mit einem an die Teichgröße angepassten Filteranlage sowie einem UV-C-Klärer wird auch das Wasser bei höherem Fischbesatz gefiltert und gereinigt. Es hat sich bewährt, die Filter eine Nummer größer als nötig auszuwählen und sie dann nur einige Stunden oder nachts laufen zu lassen.
Lösung 4: Sauerstoff zugeben
Ein bepflanzter Teich und Fische verbrauchen Sauerstoff. Leben viele Fische im Teich, muss auf jeden Fall Sauerstoff zugeführt werden. Oft reicht hierzu schon ein Bachlauf, Wasserfall, Wasserspiel oder ein Springbrunnen aus. Auch ein Teichbelüfter verhindert einen Sauerstoffmangel im Teich.
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