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Teich verliert Wasser: Wasserverdunstung oder Leck?

Plitschnass » Teich verliert Wasser: Wasserverdunstung oder Leck?

Sollte der Gartenteich Wasser verlieren, besteht zunächst kein Grund zur Beunruhigung. Besonders in den Hochsommermonaten kann es zu einem erheblichen Verdunsten von Wasser kommen.

Fehlt regelmäßig Wasser oder ist der Wasserverlust im Teich, auch im Frühjahr oder Herbst, unverhältnismäßig hoch, so muss man davon ausgehen, dass der angelegte Teich ein Leck hat oder im Filtersystem eine undichte Stelle ist.

Wasserverlust im Teich: Was ist normal?

Je nach Jahreszeit kann es einen unterschiedlichen Grund haben, warum Wasser im Teich verdunstet. Wie viel Wasser verdunstet ist von verschiedenen Faktoren abhängig – unter anderem von der Lufttemperatur, dem Luftdruck, von der Wassertemperatur oder von der Windgeschwindigkeit und der Wellenbildung.

Diese Werte sind je nach Lage des Gartenteichs verschieden und lassen sich auch nur eingeschränkt erfassen oder vorhersehen. Laut einer Statistik des Deutschen Wetterdiensts verdunstet pro Monat ungefähr ein Liter Wasser pro Quadratmeter bei stehenden Gewässern mit einer mittleren Wassertiefe von 2 Metern. Diese Menge entspricht am ehesten der Situation am Gartenteich.

Abhängig von der Jahreszeit liegt die durchschnittliche Verdunstung demnach zwischen rund 70 und ungefähr 140 Liter monatlich, was einem Absinken des Wasserspiegels theoretisch zwischen 0,7 und 1,4 Zentimeter gleichkäme. Auf der anderen Seite muss man natürlich berücksichtigen, dass die Verdunstung vor allem zwischen Herbst und Frühjahr durch Niederschläge oft mehr als ausgeglichen wird.

Auch durch einen erhöhten Wasserbedarf der Pflanzen im Flachwasser- und Feuchtzonenbereichs des Gartenteichs kann der Wasserspiegel zusätzlich sinken. An heißen Tagen kann der Wasserspiegel also um rund 2 Zentimeter sinken, was aber völlig unbedenklich ist.

Den Wasserverlust gleicht man durch gelegentliches Auffüllen von Leitungswasser auf, das man jedoch sehr langsam einfüllt, damit die Fische von dem kalten Wasser keinen Temperaturschock erleiden. Füllt man den Teich mit Wasser aus der Regentonne auf, so sollte man es vorher filtern, damit keine Nährstoffe und Verunreinigungen in den Gartenteich gelangen.

Wasserverlust im Teich: 3 mögliche Ursachen & Lösungen

Wenn der Gartenteich täglich größere Wassermengen verliert und dies auch an Tagen oder Zeiten, an denen es nicht besonders heiß ist, so kann man Verdunstung als Ursache für den Wasserverlust ausschließen.

Dem Problem kommt man relativ schnell auf den Grund, da es im Prinzip nur 3 Ursachen gibt, die man als Teichbesitzer selbst beseitigen und somit das Problem lösen kann.

Möglichkeit 1: Kapillareffekt

Die häufigste Ursache für einen übermäßigen Wasserverlust ist ein Fehler, der bereits beim Anlegen des Teichs geschieht. Denn ist die Kapillarsperre oder Saugsperre nicht richtig angelegt oder fehlt sie sogar ganz, dann saugen Pflanzen und Erde am Uferbereich heraus und wirken dabei wie ein Docht.

Die Kapillarsperre ist für jeden Gartenteich wichtig, weil sie eine Barriere zwischen dem Gewässer und dessen Umgebung bildet, und dies in beide Richtungen. Die Barriere verhindert zum einen, dass Wasser aus dem Teich entzogen wird, und zum anderen können keine Nährstoffe über eingespülte Erde oder Dünger ins Teichwasser gelangen.

Der sogenannte Kapillareffekt kann zum Beispiel eine verschobene Teichfolie sein, aber auch ein über die Teichfolie hinausragendes Vlies oder eine Ufermatte, die nicht korrekt eingebaut wurde.

Im Laufe der Zeit kann sich aber auch das Gelände unter der Kapillarsperre absenken und Wurzeln von Uferpflanzen können in den Teich wachsen.

Alle diese Ursachen lassen sich meist einfach beseitigen, wobei man den Teichrand zunächst Meter für Meter kontrolliert.

Wurde es versäumt, eine Saugsperre anzulegen, muss diese nachträglich einbauen. Hat man am Teichrand Holz oder Betonplatten angebracht, befestigt man daran einfach die Folie beispielsweise mit Schrauben.

Befindet sich der Teich in einer Rasenfläche oder bewachsenen Fläche, wird rings um den Teich ein parallel dazu 20 Zentimeter breiter und 20 Zentimeter tiefer Graben ausgehoben. Den Graben legt man mit Folie aus, die man dahinter ins Erdreich leitet und sie mit Kies befüllt.

Für die zusätzliche Kapillarsperre benötigt man mindestens 50 Zentimeter überschüssige Folie aus der bestehenden Teichfolie. Meistens wurde die Folie aber abgeschnitten, was jedoch kein Problem darstellt, denn im Fachhandel gibt es vorgefertigte Randsysteme mit Pfählen in der passenden Höhe von rund 20 Zentimetern.

Möglichkeit 2: Anschlüsse und Schläuche

In der Regel haben alle Teiche eine Filteranlage eingebaut, da ohne eine solche Anlage Fische im Teich kaum überleben könnten. Bei hohem Wasserverlust können deshalb auch undichte Schläuche, Verbindungsstücke oder ein defektes Filtergehäuse ursächlich sein.

Einen technischen Defekt überprüft man sehr einfach, indem der Teich mit Wasser aufgefüllt und die Pumpe ausschaltet wird. Wenn der Wasserstand in den darauffolgenden Tagen ziemlich konstant bleibt, ist es sehr wahrscheinlich, dass die Filteranlage beziehungsweise das Schlauchsystem defekt ist und repariert oder ausgetauscht werden muss.   

Möglichkeit 3: Teichfolie

Hat man die beiden vorigen Möglichkeiten ausgeschlossen, so muss man davon ausgehen, dass die Teichfolie eine undichte Stelle hat. Die kann passieren, wenn sich unter der Folie scharfkantige Steine oder andere Gegenstände wie Scherben, spitze Steine oder kräftige Pflanzenwurzeln befinden, die mit der Zeit durchdrücken. Auch Falten oder Knicke in der Folie können zu erhöhtem Wasserverlust führen.

Je nach Material kann auch die Teichfolie porös werden, besonders, wenn sie starken Temperaturschwankungen und längere Zeit großer Hitze ausgesetzt ist. Ein kleines Loch oder einen kleinen Riss kann man zwar selbst flicken, der Aufwand kann aber recht hoch werden.

Teich verliert Wasser im Frühjahr

Im Frühjahr kommt das Leben im und am Teich zurück. Mit Beginn des Pflanzenwachstums am Randbereich des Teichs sowie durch steigende Temperaturen und vermehrte Sonneneinstrahlung verliert der Teich Wasser durch die Pflanzen sowie durch Verdunstung. Im April liegt die durchschnittliche Verdunstungsrate bei rund 70 Liter pro Quadratmeter Wasseroberfläche.

Teich verliert Wasser im Sommer

Ein Gartenteich kann an heißen Sommertagen sehr viel Wasser verlieren. In der Spitze können im Monat Juli 140 Liter Wasser oder mehr pro Quadratmeter verdunsten. Zudem benötigen stark wuchernde Pflanzen im Uferbereich ebenfalls mehr Wasser.

Teich verliert Wasser im Winter

Auch zwischen Oktober und März verdunstet Wasser aus dem Teich. In der Statistik des Deutschen Wetterdienst ist jedoch abzulesen, dass es mehr Niederschläge gibt, als Wasser verdunstet. Verliert der Teich im Winter Wasser, ist deshalb ein Leck, eine nicht funktionierende oder fehlende Kapillarsperre oder ein Defekt im Bereich der Technik vorhanden.

FAQ: Häufige Fragen beantwortet

Der Wasserverlust eines Gartenteichs kann mehrere Ursachen haben, einschließlich Verdunstung, Kapillareffekt, undichten Anschlüssen oder Schläuchen und defekter Teichfolie.
Abhängig von der Jahreszeit kann ein Teich zwischen 70 und 140 Liter Wasser pro Monat durch Verdunstung verlieren, was theoretisch einem Wasserverlust von 0,7 bis 1,4 Zentimetern entsprechen könnte.
Sie können Wasserverlust durch gelegentliches Auffüllen mit Leitungswasser ausgleichen, Auffüllen sollte jedoch sehr langsam erfolgen, um Temperaturschocks bei den Fischen zu vermeiden. Wenn das Wasser aus einer Regentonne stammt, sollte es vorher gefiltert werden, um Verunreinigungen zu vermeiden.
Das Nachfüllen des Wassers hängt von der Menge des Wasserverlusts ab. Im Sommer wird in der Regel zweimal pro Woche nachgefüllt, wenn es nicht regnet. Nach dem Nachfüllen von Wasser sollte man immer die Wasserwerte, insbesondere den pH-Wert, kontrollieren.
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