Ein Übermaß an Algen im Gartenteich, was zu trübem und grünlich gefärbtem Wasser führt, ist ein häufiges Problem bei allen Gartenteichen.
Vor allem kleinere Gewässer und Miniteiche mit einer Wasseroberfläche von einem Quadratmeter und weniger können rasch von Algen befallen werden.
Befolgt man aber ein paar wenige Tipps, so hat man bei regelmäßiger Teichpflege weiterhin viel Freude am eigenen Miniteich.
Inhaltsverzeichnis
Wie kommt es zu Algen im Miniteich?
In Miniteichen kann sich ein biologisches Gleichgewicht nur schwer einstellen, da es sich um geschlossene und stehende Wassersysteme handelt.
Laub, Pollen oder Staub führen zu einem erhöhten Nährstoffgehalt im Wasser, was das Wachstum von Algen beschleunigt.
Vor allem der falsche Standort kann zu lästigen Algen im Gewässer führen. Die meisten Algenarten vermehren sich in einer warmen und nährstoffreichen Umgebung.
Ist der Miniteich im Garten oder auf dem Balkon zu intensiver Sonneneinstrahlung ausgesetzt, so erwärmt sich das wenige Wasser im Teich sehr schnell und verdunstet.
Beide Faktoren sind dafür verantwortlich, dass das biologische Gleichgewicht gestört wird.
Tipp: Um sicherzugehen, dass das Wasser in gutem Zustand ist, sollten Sie regelmäßig das Teichwasser testen.
Steht der Teich in unmittelbarer Nähe von größeren Sträuchern oder Bäumen, steigt auch durch in das Wasser fallendes Laub und Äste der Nährstoffgehalt, wenn die Pflanzenteile verrotten, auf den Teichboden sinken und Faulschlamm bilden.
Hält man im Miniteich Fische, was aufgrund dessen Größe nur im Sommer mit dem Besatz von Aquarienfischen wie zum Beispiel Guppys zu empfehlen ist, kann auch dies zu verstärktem Algenwachstum führen: Futter, das von den Fischen nicht gefressen wird und die Ausscheidungen der Teichbewohner erhöhen ebenfalls den Nährstoffgehalt des Wassers.
Algen im Miniteich entfernen
Im Miniteich können die Algen leicht von Hand oder mit technischen Hilfsmitteln entfernt werden. Es gibt auch spezielle Algenmittel.
Diese enthalten jedoch zum Beispiel Eisenchlorid, Aluminiumsalze oder Peroxid, wodurch Wasserpflanzen sowie Fische und andere Lebewesen schwer geschädigt werden können.
Von Hausmitteln wie Milch oder Essig sollte man Abstand nehmen. Zwar senken beide Mittel durch ihren Säuregehalt den pH-Wert, jedoch belasten sie das Gleichgewicht des gesamten Ökosystems.
Mit folgenden Hilfsmitteln kann man ohne den Einsatz von Chemie Algen entfernen:
- Kescher oder Harke
- Algenbürste
- Teichschlammsauger
- Algenfreigerät
- UV-C Wasserklärer
Kescher/Harke: Gut sichtbare Grünalgen auf der Wasseroberfläche können mit einem Kescher oder einer Gartenharke entfernt nehmen. Auch mit der Hand kann man Grünalgen aus dem Wasser nehmen.
Algenbürste: Eine Algenbürste eignet sich vor allem bei der Bekämpfung von Fadenalgen. Die entnommenen Algen werden per Hand nach größeren Lebewesen untersuchen und diese wieder in den Teich gesetzt. Die Algen lässt man einen Tag am Ufer liegen.
So haben die Kleinlebewesen die Möglichkeit, den Weg ins Wasser zurückzufinden.
Teichschlammsauger: Nicht nur Schlamm und in den Teich gefallenes Laub und Blätter, sondern auch Algen können mit dem Schlammsauger gut aus dem Teich entfernt werden.
Algenfreigerät: Auf natürliche Art wird man mit diesem Gerät, das auch für Miniteiche gut geeignet ist, lästige Algen im Wasser los. Durch Klicktöne geraten die Hohlkörper der Algen in Schwingung und werden dadurch beschädigt.
Andere Pflanzen und Lebewesen im Teich werden von den Klicks nicht beeinträchtigt, ebenso wenig Fische mit einem Hörvermögen von 100 Hertz.
UV-C Wasserklärer: UV-C Klärer sind mit ihrem Licht ein wirkungsvolles Mittel gegen Schwebealgen. Auch eine Algenblüte wird in kurzer Zeit durch die Verwendung eines UV-C Klärers verschwinden.
Bei der Umwandlung der Algen durch das UV-Licht können Nitrite entstehen, die für Wasserlebewesen gefährlich werden können, weshalb man nach der Behandlung mit dem Klärer eventuell einen Teil des Teichwassers austauschen sollte.
Der Nitritwert sollte nicht höher als 0,3 Milligramm pro Liter Wasser sein.
Miniteich Algen frei halten: mit 10 Tipps
Die einfachste Methode, Algen nicht bekämpfen zu müssen, ist präventiv, also vorbeugend zu agieren. Mit diesen 10 einfachen Tipps hält man seinen Miniteich frei von Algen:
Tipp 1: der richtige Standort
Bereits bei der Planung seines Miniteichs sollte man die Grundlage dazu legen, einer Besiedlung durch Algen vorzubeugen.
Der ideale Standort liegt an einem halbschattigen bis schattigen Platz mit höchstens 3 Sonnenstunden pro Tag.
Der kühle Platz verhindert auch, dass sich das Wasser rasch erwärmt. Hat man den Teich an einem sonnigen Standort und kann den Teich nicht mehr an einen schattigen Ort versetzen, kann man ihn mit einem Sonnenschirm beschatten.
Der Standort sollte auch so gewählt sein, dass man den Miniteich von allen Stellen gut erreichen und einfacher pflegen kann.
Tipp 2: das richtige Gefäß
Wasser in kleinen Teichen heizt sich naturgemäß schneller auf als in größeren und tieferen Gewässern.
Durch die Erwärmung des Wassers entsteht Sauerstoffmangel, der zu verstärktem Algenwachstum führt. Auf der anderen Seite leiden viele Wasserpflanzen unter einem Mangel an Sauerstoff.
Miniteiche kann man in den verschiedensten Gefäßen aus unterschiedlichen Materialien anlegen.
Wannen oder Kübel aus hellen Materialien, die wenig Wärme speichern wie zum Beispiel Miniteiche aus Holz, eignen sich deshalb besser als dunkle Gefäße wie beispielsweise Mörtelkübel oder Fertigteiche sowie Metallwannen, die zudem noch mit dunkler Teichfolie ausgekleidet sind.
Je größer der Miniteich, umso weniger schnell kann sich das Wasser erhitzen. Einer Überhitzung beugt man auch vor, wenn vor allen an heißen Sommertagen regelmäßig 10 bis 20 Prozent des Teichwassers ausgetauscht wird.
Außerdem muss verdunstetes Wasser nachgefüllt werden, um auch das Trockenlegen der Wasserpflanzen zu verhindern.
Tipp 3: nährstoffarme Materialien
Bereits beim Anlegen des Miniteichs ist darauf zu achten, dass möglichst wenig Nährstoffe ins Wasser gelangen.
Man verwendet deshalb kalkfreien Kies und Steine, die es speziell für den Teichbau gibt.
Kies und Steine, die man selbst aus Bächen gesammelt hat, bürstet man vorher mit sauberem Wasser gründlich ab.
Verwendet man Erde, so nimmt man entweder ein nährstoffarmes Gemisch aus Lehm und Sand oder ausschließlich spezielle Teicherde.
Tipp 4: Auswahl der Pflanzen
Mit der richtigen Mischung und Zusammensetzung konkurrierender Wasserpflanzen kann man Algen perfekt verhindern.
Wasserpflanzen wie Seerosen, Hornblatt oder Wasserfeder reduzieren den Nährstoffgehalt des Wassers und minimieren das Wachstum vor allem von Schwebealgen.
Großblättrige Schwimmpflanzen beschatten zudem den Teich und unterbinden übermäßiges Algenwachstum.
Für einen Miniteich sollte man auch nicht mehr als 4 bis 5 Wasserpflanzen einsetzen.
Die gekauften Wasserpflanzen entnimmt man am besten aus ihren Töpfen und setzt sie in spezielle Pflanzenkörbe, die man mit Kies abdeckt und beschwert.
Es ist zudem ratsam, keine zusätzliche Erde oder Substrate in die Körbe einzubringen.
Tipp 5: Pflanzenteile entfernen
Blätter, Äste oder andere Pflanzenteile, die ins Wasser fallen, müssen so rasch wie möglich herausgenommen werden.
Ansonsten verrotten sie und sinken auf den Teichboden ab, wo sich dann Faulschlamm bildet.
Wasserlinsen, die sich in kleinen stehenden Gewässern bilden können, kann man einfach von der Oberfläche abfischen.
Tipp 6: Algen entfernen
Mit einem Teich- oder Schlammsauger kann man frei im Wasser treibende Fadenalgen mühelos entfernen.
Selbst fest an Steinen oder am Boden haftende Algen lassen sich gut absaugen. Beim Absaugen sollte man jedoch darauf achten, keine Lebewesen einzusaugen.
Tipp 7: pH-Wert absenken
Huminsäurearme Substrate wie Torf oder Rindenmulch tragen dazu bei, den pH-Wert des Teichwassers zu senken.
Die Substrate setzt man in einem Netz ein, um diese später wieder aus dem Teich zu entnehmen.
Alternativen sind die kontrollierte Zufuhr von Grundwasser aus einer Zisterne oder die Zugabe von umweltverträglichen pH-Minus-Präparaten, die es im Fachhandel gibt.
Den pH-Wert kann man auch dadurch absenken, indem man in einem Zeitraum von 48 Stunden zwischen 10 und 20 Prozent des Wasservolumens austauscht.
Hierzu nimmt man Leitungswasser oder Wasser aus einer Regentonne, das allerdings vorher gefiltert werden muss, um einen übermäßigen Eintrag von Schmutzpartikeln und Nährstoffen zu verhindern.
Tipp 8: Eichenholz gegen Algen
Mit Eichenholz kann man den pH-Wert des Wassers senken und Algen vorbeugen. Hierzu legt man einen Eichenast ins Wasser und lässt das Eichenholz auf diese Weise wirken.
Allerdings sollte das Eichenholz wieder aus dem Wasser entfernt werden, bevor es sich komplett zersetzt.
Durch die Zersetzung würden wieder Nährstoffe freigesetzt, die für eine erneute Bildung von Algen sorgen würden.
Tipp 9: Sauerstoffversorgung sicherstellen
Sauerstoffmangel begünstigt das Algenwachstum. Eine Pumpe oder Wasserspiele reichern das Wasser mit Sauerstoff an, da sie es in Bewegung bringen und es als Nebeneffekt noch abkühlen.
Tipp 10: Schnecken, Krebse und Muscheln einsetzen
Spezielle Schneckenarten und Krebse fressen gerne Algen. Die Schnecken raspeln mit ihren Mundwerkzeugen meistens am Boden im Teich die Algen ab und fressen nur selten an den eingebrachten Wasserpflanzen.
Besonders zu empfehlen ist die Sumpfdeckelschnecke oder die Europäische Süßwassergarnele.
Muscheln wie die Teichmuschel filtern täglich bis zu 1.000 Liter Wasser und verbessern wie die anderen tierischen Teichbewohner die Wasserqualität im Miniteich sehr effektiv.
FAQ
Wie halte ich einen Miniteich sauber?
Wegen der kleinen Wasseroberfläche und der geringe Wassertiefe heizen sich Miniteiche an heißen Tagen sehr schnell auf.
Auch weil auf engem Raum viel Biomasse vorhanden ist, bedürfen kleine Teiche mehr Teichpflege als große.
Im Sommer können hohe Wassertemperaturen und ein hoher Nährstoffgehalt rasch zu starkem Algenwachstum und schlechten Wasserwerten führen. Mit folgenden Maßnahmen hält man den Miniteich sauber:
- Verdunstetes Wasser möglichst aus einer Regentonne nachfüllen
- pH-Wert und Karbonathärte kontrollieren
- Fadenalgen und Wasserlinsen abfischen
- Teichpumpe und Wasserspiele regelmäßig reinigen
- Teichsprudler oder Wasserfall für ausreichend Sauerstoff im Wasser auch nachts laufen lassen
Gibt es für den Miniteich Algenfresser und sind sie effektiv?
Fische sind für Miniteiche weniger geeignet und scheiden als Algenfresser aus. Bei der Bekämpfung von Algen können Krebse oder Weichtiere wie Schnecken sogar effektiver sein als Fische.
Beste Ergebnisse erzielt man mit einer Kombination aus Schnecken, Krebsen und Muscheln.
Da jede Tierart einen bestimmten Bereich im Teich bevorzugt, machen sie sich nicht gegenseitig Konkurrenz und decken alle Wasserbereiche ab.
Setzt man alle Gruppen der Tiere in den Miniteich, erspart man sich bei der Teichpflege viel Arbeit.
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