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Aktuelle Version lesenGartenteiche dienen nicht nur als erholsame Zufluchtsorte für Menschen, sondern bieten auch eine natürliche Lebensumgebung für Pflanzen und Tiere. Wenn jedoch weißer Schaum auf der Oberfläche des Teiches erscheint, deutet dies in der Regel darauf hin, dass etwas nicht stimmt und Aufmerksamkeit benötigt.
Hierfür gibt es verschiedenste Gründe. Hauptursache für Schaum ist ein hoher Eiweißgehalt für die Schaumbildung im heimischen Gartenteich verantwortlich.
Inhaltsverzeichnis
Was ist eigentlich Schaum und ist er gefährlich?
Gasförmige Bläschen, die von einem Flüssigkeitsfilm eingeschlossen sind, bilden Schaum. Schon durch die Bewegung des Wassers können kleinere Mengen Schaum entstehen.
Diese geringe Schaumbildung ist in der Regel nicht schädlich und völlig ungefährlich und stellt keine Gefahr für Fische und andere tierische Bewohner dar.
Auch größere Mengen an Schaum sind unbedenklich und für Fische und andere Teichbewohner nicht gesundheitsgefährdend.
Die verschiedenen Schaumarten
Beim Schaum im Gartenteich unterscheidet man zwischen Schaum, der auf natürliche oder auf künstliche Weise entsteht. Ein zu hoher Eiweißgehalt im Wasser verursacht natürlichen Schaum. Künstlicher Schaum entsteht durch Eintragungen von chemischen Substanzen im Teich.
Natürlich gebildeter Schaum
Die Hauptursache für Schaum auf der Wasseroberfläche ist generell auf einen zu hohen Eiweißgehalt, also einen Überschuss an Proteinen zurückzuführen. Das Wasser enthält zahlreiche Nährstoffe, so auch gelöstes Eiweiß.
Ausflockendes Eiweiß entsteht durch eine natürliche Wasserbewegung und ist für die Schaumbildung auf der Wasseroberfläche verantwortlich. Er tritt meist morgens auf, ist unbedenklich und ist normalerweise ein Zeichen für ein gut funktionierendes Ökosystem im Teich.
Natürlicher Schaum bildet sich zum Beispiel durch Fischlaich oder durch zu viel Fischkot im Teich.
Manche Gartenbesitzer verbinden ihren Teich mit einem Wasserlauf.
Wird der Wasserlauf zum Beispiel mit Kalksteinen ausgelegt, um kleine Wasserfälle oder Rinnsale zu schaffen, kann dies unmittelbar zur natürlichen Schaumbildung beitragen.
Das Teichwasser wird durch die platzierten Steine mit Sauerstoff angereichert. Der Sauerstoff sammelt sich an der Oberfläche des Wassers in Form von Bläschen.
Durch den Kontakt zwischen Luft und Wasser werden Eiweiße gelöst. Diese führen schließlich zum typischen Schaum auf der Wasseroberfläche, was zwar nicht unbedingt schön aussieht, aber auch nicht zwingend behandelt werden muss.
Künstlich gebildeter Schaum
Wenn der Eiweißgehalt im Wasser erhöht ist, kann der Einsatz von chemischen Stoffen, die zum Beispiel in verschiedenen Reinigungsmitteln vorkommen, die Ursache für eine geringe oder auch erhöhte Schaumbildung sein.
Die Oberflächen aktive Tenside (waschaktive Substanzen) bilden den Schaum, der aber sehr schnell wieder zerfällt.
Der Schaum ist grundsätzlich nicht schädlich, man sollte diesen aber komplett entfernen und regelmäßig die Wasserwerte überprüfen.
Teichwasser schäumt: Die Ursachen
Bereits durch leichte Wasserbewegungen kann eine geringe Menge Schaum entstehen. Je stärker aber die Bewegung des Wassers ist, desto höher ist auch die Schaumbildung und so entstehen durch einen natürlichen Vorgang größere Mengen.
Daneben gibt es für die Schaumbildung im Gartenteich auch noch andere Ursachen wie ein zu hoher Gehalt von Eiweiß im Wasser aufgrund eines unausgeglichenen Nährstoffhaushalts.
Eiweiße, oder Proteine, bilden sich zum Beispiel durch Fischkot oder aufgrund zu viel Fischfutter, das nicht gefressen wird, sondern auf den Teichboden absinkt. Auch durch überdüngte Pflanzen oder abgestorbenes Laub und Algen kann Eiweiß entstehen.
Neben Eiweißen können auch Kalksteine oder Filterprobleme Ursache einer Schaumbildung sein.
Kalksteine reichen das Wasser mit Sauerstoff an, der sich in großen Mengen an der Oberfläche in Form von Bläschen sammelt. Gleichzeitig lösen sich Proteine, wodurch sich der typische Oberflächenschaum bildet. Dies ist aber sehr selten und es muss auch nichts dagegen unternommen werden.
Eine Vernachlässigung der Pflege der Teichfilteranlage kann ebenso eine Schaumbildung bewirken, da viele Ablagerungen für eine signifikant schlechtere Funktion des Filters sorgen.
9 Tricks gegen Schaum auf dem Teich
Mit verschiedenen einfachen Lösungen kann einer möglichen Schaumbildung vorgebeugt werden. Nachfolgend haben wir ein paar Tricks parat.
Trick 1: Untersuchung des Teichwassers
Zuerst muss das Teichwasser auf seine Qualität untersucht werden. Sobald herausgefunden wurde, worin das Problem liegt, können geeignete Maßnahmen ergriffen werden, den Teichschaum zu entfernen.
Einen Wassertest gibt es im Teichfachhandel. Nach der Anwendung bekommt man ausführliche Informationen über die Wasserqualität und die Stoffe, die sich im Wasser befinden.
Trick 2: Effektiver Eiweißabschäumer
Ein Eiweißabschäumer gehört zur Grundausstattung jedes Gartenteichs. Es handelt sich dabei um eine einfache Apparatur, mit deren Hilfe sich Eiweiße und andere im Teichwasser gelöste Stoffe, etwa Phosphat, Ammoniak, Huminsäure, oder Farbstoffe effektiv beseitigen lassen.
Der Eiweißabschäumer im Teichfilter ist direkt eingesetzt. Das eingepumpte Wasser läuft hier über verschiedene Bioringe, wodurch fester Schaum entsteht, der im Abschäumer vom sauberen Wasser getrennt und abtransportiert wird.
Mit diesem Modul kann auch die Bildung von Schaum rasch eingedämmt und auf der anderen Seite die Wasserqualität verbessert werden. Hier sollte man aber wissen, dass ein Eiweißabschäumer zwar die Symptome beseitigt, aber nicht die Ursache.
Trick 3: Natürlicher Schaumfänger
Eine natürliche Schaumbarriere kann zum Beispiel ein einfaches Stück Holz sein, das man im Teich nahe an der Oberfläche befestigt. So kann der Schaum einfach an einem Platz, meist an Einläufen, festgehalten werden und treibt nicht weiter auf den Teich hinaus.
Der Schaum, also gelöstes Eiweiß, kann auch in größeren Mengen leicht abgeschöpft werden.
Trick 4: Eine funktionierende Filteranlage
Für einen sauberen Teich muss die Filteranlage jederzeit funktionieren. Dazu gehört nicht nur eine regelmäßige Pflege und Wartung, sondern die Anlage muss auch richtig positioniert sein.
Als die richtige Filteranlage ist eine Unterwasserfilteranlage auf jeden Fall zu bevorzugen. Nur diese garantiert den Abbau von Eiweißen und sorgt für ein sauberes Wasser.
Wenn der Filter über Wasserniveau liegt, verhindert das nicht die Bildung von Schaum, sondern unterstützt diesen Prozess sogar. Ein nicht korrekt angebrachter Filter bildet also Schaum, da das zurücklaufende Wasser überdurchschnittlich hoch mit Sauerstoff angereichert ist.
Das richtige Anbringen des Filters und seine einwandfreie Funktion helfen allerdings wenig, wenn es eine ungepflegte Filteranlage ist. Auch Ablagerungen im Teich beeinträchtigen die Funktion des Filters.
Wenn nach der Erstinstallation der Filteranlage das Wasser trotzdem schäumt, so ist das völlig normal, schließlich benötigt auch ein Filter eine bestimmte Zeit zum Einlaufen.
Trick 5: Einsatz eines Oberflächenskimmers
Ein Oberflächenskimmer ist eine gute Lösung, die Teichoberfläche von Schaum, aber auch von Pollen, Blütenblättern oder Algen zu reinigen. Der Skimmer saugt den auf der Wasseroberfläche treibenden Schmutz an und scheidet ihn in einem Sieb ab.
Schaum und andere Fremdstoffe dürfen allerdings nicht direkt in den Teichfilter gepumpt werden.
Die Verunreinigungen werden daher in ein zwischen Skimmer und Teichfilter eingesetztes Absatzbecken, wie zum Beispiel eine Wanne oder einen Bottich geleitet und abgeschöpft.
Auf diesem Weg kommt das vorgereinigte und von Schaum und Schmutz befreite Wasser in den Teichfilter.
Trick 6: Beseitigung von Proteinquellen – nicht zu viel füttern
Sehr einfach kann man verhindern, Probleme mit gelösten Eiweißen im heimischen Gartenteich zu haben. Eine zu intensive Fischfütterung lässt gleichzeitig Eiweiß aufbauen.
Aus diesem Grund ist es ratsam, die Fische besser dreimal am Tag mit kleineren Mengen zu füttern.
Denn die Fische nehmen nur einen Teil der Nahrung auf.
Das übrige Futter sinkt auf den Boden des Teichs und vermodert dort zusammen mit Exkrementen der Fische und abgestorbenen Teichpflanzen sowie Pflanzenresten. Dabei werden Nährstoffe freigesetzt und die Nährstoffkonzentration im Wasser steigt.
Außerdem wird dadurch das Wachstum von Algen angeregt, wobei auch überdüngte Gewächse ihren Teil dazu beitragen, dass sich durch gelöste Stoffe der Eiweißgehalt im Gartenteich erhöht.
Überdüngte Pflanzen wachsen zum Beispiel in unmittelbarer Nähe des Teiches. Es handelt sich dabei um die Bepflanzung des Teichufers.
In seltenen Fällen, je nach Lage des Gartenteichs, ist es auch möglich, dass landwirtschaftliche Nitrate oder Phosphate in den heimischen Teich gelangen.
Trick 7: Pflanzenreste regelmäßig abfischen
Befindliche Stoffe, die sich im Gartenteich sammeln, sollten in regelmäßigen Abständen entfernt werden.
Hierzu zählen verrottete Pflanzenreste wie zum Beispiel Laub, Blätter und abgestorbene Teichpflanzen. Für ein sauberes Wasser und gesunde Fische müssen tote Fische und Algen immer wieder abgefischt werden.
Des Weiteren empfiehlt sich eine regelmäßige Reinigung des Teiches. Wird der Gartenteich rechtzeitig gesäubert, wird die Entstehung von Schaum verhindert. Beim Gartenteich Entschlammen entfernt man die am Teichgrund gebildete Mulmschicht, die die eiweißreichen Ausscheidungen der Fische enthält.
Trick 8: Aktives Wasser und frisches Wasser
Bachläufe und Pumpen unterstützen die Bildung von Sauerstoff im Gartenteich und sorgen damit für ein ökologisches Gleichgewicht mit gesunden Fischen, anderen tierischen Lebewesen und intakten Pflanzen.
Fließt Wasser über Geröll und Steine und stürzt kleine Wasserfälle hinunter, wird es zu unzähligen feinsten Tropfen zerstäubt – ein Phänomen, das man von großen Wasserfällen kennt, vor allem bei stürmischem Wetter.
Die Millionen kleinster Tröpfchen kommen mit der Luft in Berührung. Jeder einzelne Tropfen nimmt Sauerstoff auf und reichert somit das Teichwasser mit Sauerstoff an. Dadurch können sich bestimmte Kleinstlebewesen entwickeln.
Die Kleinstlebewesen sind ein wichtiger Baustein für einen intakten und sauberen Teich. Im Wasser enthaltene Schmutzteilchen dienen ihnen als Nahrung. Diese wird zu unschädlichen Abfallstoffen verarbeitet und umgewandelt.
Bachläufe mit Kies und Geröll übernehmen darüber hinaus die Funktion eines natürlichen Filters. Anaerobe Keime wie beispielsweise Kolibakterien können in einer mit Sauerstoff angereicherten Umgebung nicht leben.
Trick 9: Frisches Wasser für den Teich
An heißen Sommertagen kann man vor allem bei kleineren Teichen fast zusehen, wie der Wasserspiegel sinkt. Durch die Hitze verdunstet das Teichwasser, das zusätzlich von den Pflanzen im Wasser und in der Uferrandzone aufgenommen wird.
Damit ein Teich richtig funktioniert, muss er also in regelmäßigen Abständen nachgefüllt werden. Am besten geeignet ist normales, frisches Leitungswasser, das mittelhart ist und einen pH-Wert um den Neutralpunkt hat.
Eine andere Möglichkeit ist Regenwasser, das sich leicht in entsprechenden Behältern oder Tonnen sammeln lässt.
Fehlendes Wasser sollte regelmäßig nachgefüllt werden, um ein Austrocknen der Feucht- und Uferzone zu unterbinden.
Auf der anderen Seite konzentrieren sich die im Wasser gelösten und suspendierten Stoffe und Partikel zu stark im verbleibenden Restwasser, wodurch sich die ökologischen Bedingungen verschlechtern.
Zu wenig Wasser im Teich sorgt zudem für eine Erwärmung und dem Absinken der Sauerstoffkonzentration. Gesunde Fische und andere Lebewesen benötigen aber genügend Sauerstoff – zu hohe Temperaturen können sogar tödlich sein.
Manchmal ist ein Wasserwechsel notwendig, obwohl der Wasserspiegel im Gartenteich nicht gesunken ist. Zu viel Eiweiß mit Schaumbildung oder ein erhöhtes Algenwachstum können wie auch bei erkrankten Fischen einen Wasserwechsel nötig machen.
Ob nun das komplette Wasser des Gartenteichs oder nur ein Teil davon gewechselt werden muss, das hängt von der jeweiligen Situation ab und muss von Fall zu Fall entschieden werden.
Dabei spielen auch die Rahmenbedingungen wie Temperaturunterschiede zwischen Teich- und Frischwasser, Sauerstoffkonzentration oder Leistungsfähigkeit des Teichfilters eine Rolle.
Schaumbildung auf dem Teich verhindern
Mit der entsprechenden technischen Ausrüstung wie Filteranlagen oder Eiweißabschäumer, einer regelmäßigen Kontrolle des Wassers und Reinigung des Gartenteichs sowie der Beseitigung von Eiweißquellen lässt sich der Bildung von Schaum im Gartenteich auf einfache Weise vorbeugen.
Teich zweimal im Jahr reinigen
Wie oft der Gartenteich gereinigt werden muss, hängt von der Größe und von der Lage ab. In einem kleineren Teich, der vielleicht in unmittelbarer Nähe von laubwerfenden Bäumen und anderer Pflanzen liegt, kann im Herbst ein tägliches Entfernen von Laub und Pflanzenteilen notwendig sein.
Ansonsten empfiehlt es sich, den Gartenteich zweimal im Jahr gründlich zu reinigen. Die erste Reinigung erfolgt dabei im Frühjahr, da sich über den Winter durch Laub und abgestorbene Pflanzenteile sehr viel Schlamm im Teich ansammelt.
Sobald die Wassertemperatur über mehrere Tage bei mehr als zwölf Grad Celsius liegt, ist die Reinigung möglich.
Aber auch im Herbst ist es sinnvoll, den Teich zu reinigen. Wird Wasser ausgetauscht, sollte dies nicht mehr als ein Drittel des gesamten Teichwassers sein. Wichtig ist es, vor allem Blätter sowie Schmutz aus dem Teich zu entfernen.
Eine Teichreinigung im Herbst hat den Vorteil, dass er im Frühjahr längst nicht so verschmutzt ist, und die Frühjahrsreinigung dann schneller und einfacher geht.
Reinigung mit dem Schlammsauger
Der Einsatz eines Schlammsaugers ist bei der Gartenteichreinigung ein wichtiges Hilfsmittel. Mit dem Schlammsauger kann der größte Teil des Wassers und Schlamms abgepumpt werden.
Falls das Wasser noch genügend Sauerstoff hat, also nicht umgekippt ist, kann ein Viertel des Wassers im Teich verbleiben.
So können die Fische im Teich bleiben und das Wasser im Teich kann sich viel besser wieder regenerieren. Teichpflanzen dagegen dürfen nicht zu lange auf dem Trockenen sitzen. Während der Teichreinigung setzt man sie am besten in Eimer mit Wasser.
Wasserqualität bei der Reinigung kontrollieren
Mit der Reinigung des Gartenteichs im Frühjahr ist auch die gründliche Kontrolle der Wasserqualität zu empfehlen.
Die Wasserqualität lässt sich an folgenden Kriterien messen:
- Sauerstoff,
- Stickstoff (Nitrit, Nitrat, Ammonium)
- PH-Wert
- Wasserhärte,
- Phosphate
Mit einem Testkit kann man die Wasserqualität zu jeder Zeit eigenständig testen. Es ist allerdings ratsam, sein Teichwasser professionell untersuchen zu lassen.
Viele Teich- und Tierbedarfshandlungen oder Gartencenter bieten in der Regel gegen eine Gebühr eine genaue Analyse beziehungsweise Untersuchung an. Einige Dienstleister bieten gar einen Vor-Ort-Service bei der Wasseranalyse mit elektronischem Gerät an.
Die Wasserprobe sollte innerhalb von 24 Stunden untersucht werden. Da Werte wie Säure- oder Sauerstoffgehalt tagsüber Schwankungen unterliegen, kann es notwendig und ratsam sein, mehrere Proben zu unterschiedlichen Tageszeiten zu nehmen.
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