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Aktuelle Version lesenKinder fühlen sich häufig stark zum Wasser hingezogen. Das Betrachten schöner Pflanzen oder Fische in einem Teich weckt ihr Interesse.
Dabei kommt es immer wieder vor, dass kleine Kinder in einen Teich fallen und ertrinken. Um das zu verhindern, sollte der Teich kindersicher gemacht werden.
Hierzu gibt es 4 einfache und sichere Möglichkeiten.
Inhaltsverzeichnis
Warum sollten Teiche kindersicher gemacht werden?
Kleine Kinder können leicht auch in flachen Gewässern ums Leben kommen. Ein kindersicherer Gartenteich ist ein Muss, wenn man selbst kleine Kinder hat, die noch nicht schwimmen können, oder wenn in der Nachbarschaft kleine Kinder wohnen.
Neugierige Kinder kann man von seinem Teich im Garten fernhalten, indem man das Grundstück zum Beispiel umzäunt und ein Gartentor einbaut, das Kinder nicht so leicht überwinden können. Aber nicht nur der Zugang zum Teich sollte erschwert werden, sondern man sollte auch den Gartenteich kindersicher machen.
Müssen alle Teiche eine Kindersicherung haben?
Für den Zustand eines Grundstücks und die Sicherheit sind grundsätzlich die Eigentümer verantwortlich. Das heißt, dass sie im Rahmen der sogenannten Verkehrssicherungspflicht auch dafür verantwortlich sind, dass keine Gefahr für Kinder droht, wenn sich auf dem Grundstück ein Teich befindet.
Die Verkehrssicherungspflicht kann auf die Mieter oder in einer Wohnungseigentumsanlage auf den Verwalter übertragen werden. Dies sollte stets schriftlich geschehen, denn es sorgt für klare Verhältnisse, wenn es zu einem Unfall und zu Streitigkeiten kommt.
Die Verkehrssicherungspflicht basiert auf Paragraf 823 des Bürgerlichen Gesetzbuchs (BGB). Danach ist schadenersatzpflichtig, „wer vorsätzlich oder fahrlässig das Leben, den Körper, die Gesundheit, die Freiheit, das Eigentum oder ein sonstiges Recht eines anderen widerrechtlich verletzt“.
Sollte Kind verletzt werden oder im schlimmsten Fall ertrinken, droht zudem ein Strafverfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung (Paragraf 229 Strafgesetzbuch), wenn die Verkehrssicherungspflicht nicht beachtet wurde.
Teichbesitzer können mit einfachen Mitteln wie Zäunen, dichten Hecken oder Tore verhindern, dass kleine Kinder problemlos ihr Grundstück betreten. Ist das nicht möglich, sollte man den Teich im Garten abdecken beziehungsweise umzäunen, damit die Kinder nicht hineinfallen können.
Es sind jedoch nicht nur die Gartenbesitzer in der Pflicht, sondern auch die Eltern oder die Aufsichtspflichten. Gemäß Rechtsprechung müssen Kleinkinder ständig beaufsichtigt werden. Gartenbesitzer müssen nicht damit rechnen, dass Kleinkinder ihr Grundstück unbeaufsichtigt betreten.
Größere Kinder müssen wissen, dass sie fremde Grundstücke nicht betreten dürfen. Wichtig ist, dass die Kinder erkennen können, dass sich der Teich auf einem fremden Grundstück befindet und sie dieses nicht betreten dürfen.
Ist Hauseigentümern bekannt, dass fremde Kinder ihr Grundstück betreten und darauf spielen, müssen sie besondere Vorsichtsmaßnahmen treffen. Das gilt auch für Wohngemeinschaften mit Teichen in der Außenanlage. Denn die Außenanlage ist in der Regel nicht nur für die Bewohner, sondern auch für fremde Kinder zugänglich.
Den Gartenteich kindersicher machen: 4 Möglichkeiten
Mit verschiedenen Varianten kann man den Gartenteich effektiv kindersicher machen. Mit 4 einfachen Möglichkeiten ist eine größere Gefahr für Kinder leicht abzuwenden.
Möglichkeit 1: Zaun
Wenn man selbst kleine Kinder hat, schützt man sie am besten durch einen Zaun vor dem Hineinfallen in den Teich. Trotzdem können die Kinder im Garten spielen oder sich den Teich und das Geschehen in ihm anschauen. Der Zaun sollte dabei mindestens einen Meter hoch sein.
Eine günstige und sichere Möglichkeit ist ein Maschendrahtzaun. Der Zaun ist vielleicht optisch nicht die schönste Lösung, dafür können ihn kleine Kinder kaum überwinden. Maschendrahtzäune bekommt man im Baumarkt inklusive Zubehör gebrauchsfertig und lassen sich in wenigen Stunden aufbauen.
Auch Steckzäune sind schnell montiert, da die Pfähle nicht in den Boden einbetoniert werden müssen. Steckzäune gibt es in verschiedenen Varianten, wobei man darauf achten sollte, geschlossene Zaunfelder zu verwenden, damit Kinder nicht hindurchschlüpfen können oder mit dem Kopf stecken bleiben.
Steckzäune haben den Nachteil, dass sie nicht so sicher wie Maschendrahtzäune und zudem teurer in der Anschaffung sind. Wichtig ist, dass der Teich komplett umzäunt ist und der Zugang mit einem Schloss gesichert wird.
Möglichkeit 2: Mobile Abdeckung
Wer sich den Bau eines Zaunes ersparen möchte, kann zu einer Abdeckung greifen. Eine moderne Teichsicherung lässt sich zum Beispiel mit einer Abdeckung aus poliertem Edelstahl erreichen. Diese Abdeckungen sind besonders sicher und optisch ansprechend, allerdings sind sie nicht günstig. Zudem kann bei einer unsachgemäßen Montage die Teichfolie beschädigt werden.
Eine mobile Abdeckung hat meistens eine nach oben gewölbte Form und schützt wie ein Gitter die Fische vor Fressfeinden oder die Katze vor dem Hineinfallen.
Im Herbst verhindert die Abdeckung, dass Laub in den Teich fällt. Das Füttern der Fische kann durch die Abdeckung hindurch erfolgen. Um den Teich zu reinigen oder die Pflanzen zu pflegen und zu kontrollieren, lässt sich die Abdeckung schnell entfernen.
Möglichkeit 3: Baustahlmatten
Eine kostengünstige Variante für einen kindersicheren Gartenteich ist die Verlegung von Baustahlmatten. Diese können oberhalb oder unterhalb des Wasserspiegels angebracht werden. Da Kleinkinder bereits in flachem Wasser ertrinken können, ist das Anbringen oberhalb des Teichs die sichere Lösung.
Beim Einbau der Baustahlgitter im Teich muss darauf geachtet werden, dass die Folie nicht durch freiliegende Stahlstäbe beschädigt wird. Die Gitter kann man mit größeren Steinen beschweren, was dem Gartenteich ein natürliches Bild verleiht.
Ein Nachteil dieser Variante ist, dass sich auf der einen Seite die Fische zwar noch füttern lassen, dass man aber auf der anderen Seite nur schwerlich an die Wasserpflanzen herankommt, wenn es um die Teichpflege geht.
Baustahlmatten sollte man auch nicht verwenden, wenn man Wasserspiele hat, da sich die Pumpe zur Reinigung oder zum Überwintern nur schwer entnehmen lässt.
Möglichkeit 4: Alarmsystem
Auch wenn der Teich durch einen Zaun, durch Baustahlgitter oder durch eine mobile Abdeckung kindersicher gemacht wird, sollte man für die zusätzliche Sicherheit einen Warnmelder verwenden. Es handelt sich hierbei um ein zweiteiliges Alarmsystem aus Sender und Empfänger.
Wie eine kleine Insel schwimmt der Sender auf dem Teich, während man den Empfänger in seiner unmittelbaren Nähe platziert. Nimmt der Sender eine größere Wellenbewegung wahr, wenn ein Kind ins Wasser fällt, löst er einen Alarm aus.
Beim Alarm können verschiedene Toleranzen eingestellt werden. So wird nicht gleich ein Alarm ausgelöst, wenn ein Frosch ins Wasser hüpft.
Der Sender sollte eine ausreichende Reichweite haben und die Batterien von Sender und Empfänger müssen regelmäßig überprüft werden.
FAQ
Sollte man einen Gartenteich mit einem Netz kindersicher machen?
Sicherheitsnetze sind im Prinzip die einfachste und günstigste Lösung, um einen Teich kindersicher zu machen. Dennoch ist von dieser Sicherung abzuraten.
Die Netze lassen sich nur schwer so fest verspannen, dass sie das Gewicht eines Kindes bei einem Sturz tragen können. Die Bodenverankerungen können beim Sturz herausgerissen werden, das Kind verfängt sich im Netz und kann meisten nicht selbstständig befreien.
Gibt es noch andere Möglichkeiten für einen kindersicheren Teich?
Auch eine dichte Uferbepflanzung schafft eine Sicherheitszone um den Gartenteich, benötigt jedoch einen zusätzlichen Schutz durch einen Zaun oder eine Abdeckung.
Größere Teiche können durch das Aufschütten mit Steinen und Kies kindgerecht gestaltet werden. Man füllt den Teich bis auf wenige Zentimeter auf und schafft so eine gefahrlose natürliche Badestelle für die Kinder. Wenn die Kinder größer sind oder schwimmen können, entfernt man die Steine ganz einfach wieder und versetzt den Gartenteich in seinen ursprünglichen Zustand.
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