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Teich am Hang bauen: Anleitung zur Planung und Umsetzung

Plitschnass » Teich am Hang bauen: Anleitung zur Planung und Umsetzung

Das Besitzen einer abschüssigen Fläche hindert Sie nicht daran, einen Gartenteich anzulegen. Zwar kann die Errichtung im Vergleich zu einem ebenen Grundstück etwas anspruchsvoller sein, doch mit sorgfältiger Planung lässt sich durchaus ein Teich an einem Hang anlegen. Ein am Hang gelegener Teich kann, wenn er in die Landschaft eingebettet wird, unglaublich natürlich und attraktiv wirken. Darüber hinaus bietet das Gefälle Möglichkeiten für einzigartige Gestaltungen, die auf ebenem Gelände vielleicht nicht so praktikabel wären.

Voraussetzungen für Teiche in Hanglage

Das Gefälle des Gartengrundstücks und die Beschaffenheit des Bodens sind die beiden wichtigsten Aspekte, die man beim Teichbau in Hanglage beachten muss. Je stärker das Gefälle ist, umso anspruchsvoller wird der Bau. Auch ein lockerer oder sandiger Untergrund führt dazu, dass man den Teich zusätzlich abstützen muss.

Um auch in Hanglage einen möglichst natürlichen Teich im Garten zu bauen, wird dieser mit einer Folie gebaut, da sich Fertigteiche für eine solche Lage nicht eignen. Fertigteiche lassen sich kaum so in einen Hang einsetzen, dass es nicht künstlich wirkt.

Der Teich in Hanglage wird möglichst am tiefsten Punkt im Garten angelegt. Dabei gilt es auch die Mindestabstände zur Grundstücksgrenze, zum Nachbarn oder zur Straße zu beachten.

Zudem muss zu den Strom-, Gas-, Wasser- oder Abwasserleitungen genügend Abstand gehalten werden und sie dürfen auch nicht überbaut werden. Das gilt für die Bauphase und spätere Wartung.

Bei der Position des Teichs sollte auch darauf geachtet werden, dass er im Halbschatten liegt und verschiedene Tiefenzonen hat. Hier sollte in Richtung Damm oder Stützmauer eine weitere Flachwasserzone eingeplant werden, um den Wasserdruck an dieser Stelle etwas zu mindern.

An der Hangseite gilt es sicherzustellen, dass bei starken Regenfällen keine Erde und damit Nährstoffe in den Teich gespült werden.

Bäume mit flachen Wurzeln oder ein stark wurzelnder Bambus sollten nicht in unmittelbarer Teichnähe wachsen. Besonders die Bambuswurzeln können die Teichfolie zerstören. Ein Baumbestand am Gartenteich wird zum Problem, wenn Laub in den Teich weht, weshalb man sich an der Windrichtung orientiert. Auf der anderen Seite können Bäume am Hang die natürliche Optik des Teichs unterstreichen.

Möchte man Fische im Teich haben, sollte er mindestens 6 Quadratmeter groß und 100 Zentimeter tief sein, damit die Fische gefahrlos überwintern können.

Teich am Hang bauen: so geht’s

Bei einem Teich in Hanglage kommt es auf die Stärke des Gefälles an, wie man vorgeht. Bei einem nur geringfügigen Gefälle kann man auf der Talseite eine kleine Stützmauer bauen, die als Teichrand dient. Die Mauer kann man mit verschiedenen Pflanzen kaschieren, falls es sich nicht um eine Mauer aus Natursteinen handelt, die für sich wirkt.

Auch bei einem stärkeren Gefälle des Grundstücks kann man einen Gartenteich anlegen. Dazu versenkt man den Teich so weit in den Boden, dass der Wasserspiegel auf Höhe des niedrigsten/Tiefsten Geländepunkts liegt.

Eine andere Möglichkeit bei einem starken Gefälle ist der Bau einer Mauer, die auf einem Fundament stehen sollte. Mit dieser Mauer zum Beispiel aus Bruchsteinen gewährleistet man genügend Halt für den dahinterliegenden Wasserdruck. Mit der Mauer bekommt man auch mehr Wasservolumen, sprich mehr Lebensraum für Fauna und Flora.

Eine Herausforderung stellt ein Gefälle als hohe Wand dar, denn man muss die Teichfolie gut befestigen und vor den UV-Strahlen der Sonne schützen. Durch die Sonneneinstrahlung können die Weichmacher in der Folie rascher entweichen, die Folie wird schnell hart und brüchig und muss unter Umständen schon nach wenigen Jahren ausgetauscht werden. Zum Schutz vor UV-Strahlen und zur Befestigung hängt man über die Teichfolie Böschungsmatten oder eine Steinfolie.

Beim Material der Böschungsmatte greift man auf Kokos oder andere Naturfasern zurück, wobei sich auch Betonit aufgrund seiner Haltbarkeit ausgezeichnet eignet. Die Böschungsmatte sollte eine glatte Unterseite aufweisen, die lückenlos auf der Teichfolie aufliegt, sowie eine aufgeraute Oberseite. Auf der rauen Seite finden später niedrige Teich- und Sumpfpflanzen der Feucht- und Uferrandzone guten Halt.

Wenn sich der Wasserspiegel auf einem höheren Geländeniveau befindet, muss das Gefälle durch Anschütten eines Dammes ausgeglichen werden. Die Höhenunterschiede müssen dabei mit einer Wasserwaage exakt bestimmt werden.

Den Damm erstellt man am besten durch die Grassoden, die beim Aushub des Teichs anfallen, und schichtet sie aufeinander. Wegen des späteren hohen Wasserdrucks muss die Statik des Dammes sichergestellt werden, weshalb der Damm sehr gut festgestampft oder mit einer Rüttelplatte verdichtet werden muss. Die Grassoden werden zusätzlich mit Lehm verputzt, was zusätzlichen Halt gibt.

Besteht der Untergrund im Hang aus lockerem Sand, muss die Böschung oberhalb des Teichs auf jeden Fall abgestützt werden. Dazu nimmt man imprägnierte Holzbohlen wie zum Beispiel alte Eisenbahnschwellen oder man setzt größere Findlinge ein. Den Rand des Teichs muss man so gestalten, dass auch bei starken Regenfällen keine Erde ins Teichwasser geschwemmt wird. Gut wurzelnde Bodendecker im Hang verhindern solche Abspülungen.

Wie bei jedem anderen Gartenteich, legt man eine Kapillarsperre oder Saugsperre sowie verschiedene Tiefenzonen an. Die Tiefenzonen schaffen auch Temperaturunterschiede, die für manche Fischarten oder Amphibien wichtig sind, die zum Beispiel wärmeres Wasser bevorzugen. Für jede Tiefenzone gibt es zudem spezielle Wasserpflanzen.

Die Uferzone, die auch Sumpf- oder Feuchtzone genannt wird, legt man hangseitig an. Sie ist zwischen 10 und 20 Zentimeter tief und bietet zusätzlichen Schutz vor Erdabspülungen. In Richtung Tal folgt dann die Flachwasserzone mit einer Tiefe von 20 bis 50 Zentimetern. Daran schließt sich die Tiefwasserzone an, die an der tiefsten Stelle mindestens 100 Zentimeter messen sollte, wenn man Fische im Gartenteich überwintern möchte.

In Richtung Damm oder Stützmauer ist eine weitere Flachwasserzone empfehlenswert, um den Wasserdruck an dieser Stelle etwas zu mindern.

Ein Teich in Hanglage hat aber auch einen Vorteil, denn er lässt sich einfacher ablassen und damit leichter reinigen. Der Teichablass oder Teichüberlauf wird so angelegt, dass das Wasser im Garten versickern kann. Der Teichüberlauf wird am besten mit einem verstellbaren Folienflansch aus PVC eingebaut. Wer möchte, kann im Gelände hinter dem Teichablass eine Sumpfzone oder eine kleine Feuchtwiese anlegen, so wirkt der Gartenteich noch natürlicher und endet nicht abrupt.

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