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Aktuelle Version lesenTannenwedel (Hippuris vulgaris) sind äußerst anpassungsfähige und robuste Wasserpflanzen, die sogar in kleinen Teichen gedeihen können. Diese Sumpfpflanze entzieht dem Teichwasser Nährstoffe, was das Wachstum von Algen in Gartenteichen hemmt.
Auf der anderen Seite wird der Tannenwedel nicht von Schädlingen befallen und ist sehr resistent gegen Krankheiten. Nachfolgend einige Tipps, was man beim Kaufen, Pflanzen und Pflegen beachten sollte.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Tannenwedel?
Der Gemeine Tannenwedel ist eine ausdauernde, mehrjährige Wasserpflanze, die man in vielen Gewässern findet und die zur Familie der Wegerichgewächse gehört. Sie ist auch in Europa weitverbreitet und besiedelt die Flachwasserzonen und Randbereiche in stehenden und langsam fließenden Gewässern. Tannenwedel gelten als fossile Pflanzen, da sie bis ins Zeitalter des Oligozän, also bis zu 30 Millionen Jahre zurückreichen.
Der Tannenwedel wächst in schlammigen und sandigen Böden, benötigt dabei ausreichend Nährstoffe und einen relativ hohen Kalkgehalt. Er wächst am besten in einer Wassertiefe von 20 bis 30 Zentimetern und bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort.
Tannenwedel bilden waagrecht kriechende und bis zu einem Meter lange Wurzelstöcke, mit denen sich die Pflanze großflächig ausbreitet. In Gartenteichen ragen die Triebe des Tannenwedels, die an kleine Nadelbäume erinnern, bis zu 60 Zentimeter aus dem Wasser heraus. Die Blätter sind kurz, steif und laufen nadelförmig spitz zu. Sie stehen in regelmäßigen Quirlen rund um den hohlen Stängel.
In den Achseln der Überwasserblätter stehen die unscheinbaren Blüten. Diese roten Blüten erscheinen je nach Wassertemperatur und Lufttemperatur zwischen Mai und August – in unseren Breiten blüht der Gemeine Tannenwedel (Hippuris vulgaris) normalerweise von Juli bis August.
Die Unterwasserblätter dagegen sind schmal, bis zu acht Zentimeter lang und hängend. Als Frucht bildet die Sumpfpflanze einen eiförmigen und nussartigen Samen, der Vögeln als Nahrung dient. Die ausgeschiedenen Früchte sinken auf den Teichboden, wo sie keimen und neue Tannenwedelpflanzen bilden.
In milden Wintern bleibt das wintergrüne Laub erhalten, während strenge Fröste zum Absterben der oberirdischen Sprossen führt.
Die dekorative Wasserpflanze bietet unter der Wasseroberfläche Fischen und Amphibien Nahrung und Schutz. Sie wird darüber hinaus als Ablaichplatz und von Fröschen als Ausstiegshilfe genutzt.
Tannenwedel ist für jeden Gartenteich eine wichtige Pflanze, da sie ihrer Umgebung sehr viel Nährstoffe entzieht, und daher ein gutes Mittel gegen Algen im Teich ist. Gleichzeitig versorgen Tannenwedel das Gewässer mit Sauerstoff, den sie in ihren hohlen Stängeln einlagern.
Wegen seiner Anpassungsfähigkeit, Robustheit und aufgrund des geringen Pflegeaufwands eignet sich der Tannenwedel auch für Miniteiche und Aquarien.
Tannenwedel im Teich pflanzen: wann und wie?
Wer Tannenwedel in seinem Gartenteich pflanzen möchte, macht dies am besten nach dem Winter, also zwischen März und Mai, denn ab Mai beginnt die Sumpfpflanze zu blühen.
Da sich der anspruchslose Tannenwedel bei guten Bedingungen im Teich rasch vermehrt, setzt man ihn in Pflanzkörben ein. Hierbei nimmt man maximal fünf Pflanzen oder Wurzeln (Rhizome) pro Korb, den man idealerweise in eine Tiefe zwischen 20 und 30 Zentimeter setzt. Tannenwedel vertragen aber auch eine Tiefe von einem halben Meter oder mehr.
Bevor man die Tannenwedel in den Teich setzt, müssen alle Triebe, die über den Pflanzkorb hinausragend, abgeschnitten werden. Um eine unkontrollierte Vermehrung zu verhindern, kann man im Wasser eine Barriere in Höhe der Pflanztiefe anbringen.
Tannenwedel pflegen, schneiden und vermehren
Um ein unkontrolliertes Ausbreiten der dekorativen und anspruchslosen Teichpflanze zu verhindern, muss man sie regelmäßig pflegen und schneiden. Ansonsten kann sie andere Wasserpflanzen überwuchern und einen Großteil der Wasseroberfläche bedecken.
Der Tannenwedel wird deshalb regelmäßig nach der Blüte mit einer sauberen Gartenschere zurückgeschnitten. Überschüssige Triebe, auch diejenigen, die über den Pflanzkorb hinausragen, werden mehrmals im Jahr möglichst mitsamt der Wurzel entfernt.
Je nach Pflanztiefe müssen auch die Bereiche unterhalb der Wasseroberfläche zurückgeschnitten werden. Zu üppig gewachsene Triebe zieht man aus dem Teichboden.
Im Herbst werden außerdem die über dem Wasser wachsenden hohlen Stängel ausgedünnt und die Ausläufer entfernt.
Tannenwedel können sich selbst über ihre Früchte vermehren, wenn sie von Enten oder anderen Vögeln gefressen werden und ausgeschieden wieder in den Teich gelangen. Dort sinken sie zu Boden, keimen und bilden im Frühjahr neue Pflanzen.
Als Gartenbesitzer vermehrt man Tannenwedel sehr leicht, indem man im Frühjahr oder Herbst Ausläufer abtrennt und diese in Pflanzkörben einfach in der gewünschten Wassertiefe einsetzt. Da sich der Gewöhnliche Tannenwedel jedoch auch ohne Hilfe rasch ausbreitet, ist eine künstliche Vermehrung meist nicht notwendig.
Wo kann man Tannenwedel für den Teich kaufen?
Den Gewöhnlichen Tannenwedel gibt es in speziellem Shops für Teich- und Zoozubehör sowie in allen gut sortierten Gartencentern und manchmal auch in Baumärkten. Beim Fachhandel vor Ort kann man sich beraten lassen, zum Beispiel über die Zahl der Pflanzen, die man für seinen Teich benötigt.
Auch der Onlinehandel wie Amazon bietet die Tannenwedel in verschiedenen Arten und Größen an. In den Onlineshops bekommt man zwar keine individuelle Beratung, profitiert aber von der einfachen und unkomplizierten Rückgabemöglichkeit der Ware.
FAQ
Ist Tannenwedel giftig?
Ob der Gemeine Tannenwedel oder der Gewöhnliche Tannenwedel giftig ist, darüber ist in der wissenschaftlichen Literatur nichts aufgeführt. Generell aber gilt, dass man Pflanzen oder Pflanzenteile, die nicht explizit für den Verzehr bestimmt sind, nicht essen sollte und vor allem vor Kleinkindern fernhalten sollte.
Kann man Tannenwedel überwintern?
Die anspruchslose und robuste Wasserpflanze kann man problemlos überwintern. Dazu ist es jedoch erforderlich, dass die Pflanze nach der Blüte, spätestens mit Beginn der Kälteperiode, stark zurückgeschnitten wird. Um Frostschäden zu verhindern, sollte kein Wedel der Pflanze über der Wasseroberfläche zu sehen sein.
Der Tannenwedel treibt nach Ende der kalten Jahreszeit wieder aus und erreicht rasch wieder seine normale Wuchshöhe. Möchte man eine unkontrollierte Vermehrung verhindern, kann man nach dem Rückschnitt eine Barriere im Wasser in Höhe der Pflanztiefe anbringen.
Da der Tannenwedel schnell wächst und benachbarte Pflanzen überwuchert, ist regelmäßiges ausdünnen empfehlenswert.
Die über dem Wasser wachsenden hohlen Stängel werden im Herbst ausgedünnt, zudem werden die Ausläufer entfernt und die Kriechwurzeln getrennt. Außerdem sollte man die Pflanzen ausgraben. Da es aber kaum möglich ist, sämtliche Wurzeln zu entfernen, kann der Kalkgehalt des Wassers vorübergehend gesenkt werden, da Tannenwedel kalkreiches Wasser benötigen.
Durch das Einpflanzen vor allem von sauerstoffproduzierenden Wasserpflanzen kann man den Nährstoffgehalt des Wassers senken, was Tannenwedel gar nicht mögen.
Der angepflanzte Tannenwedel wächst nicht, was tun?
Der angepflanzte Tannenwedel wächst nicht, wenn dem Wasser Nährstoffe fehlen oder wenn er zu wenig Licht bekommt. Gemeiner Tannenwedel gedeiht gut in der Sonne sowie an halbschattigen Standorten und in stehenden sowie in leicht fließenden Gewässern in einer Wassertiefe von 20 bis 30 Zentimetern.
Wenn der Gartenteich nicht ausreichend groß ist und wenn zu viele andere Pflanzen im Teich leben, kann der Tannenwedel schlecht wachsen, weil er nicht genügend Nährstoffe bekommt. Für ein gesundes Wachstum muss ein hoher Nährstoffbedarf sowie ein hoher Kalkgehalt des Wassers berücksichtigt werden, während die Pflanze auf der anderen Seite hohe Wassertemperaturen verträgt.
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