Auch auf einer kleinen Terrasse müssen Sie nicht auf ein Wasserelement verzichten. Es ist durchaus möglich, einen kleinen Teich mit fließendem Wasser anzulegen.
Ein Miniteich ist außerdem ein wichtiger Lebensraum für Insekten und eine dauerhafte Wasserquelle für Vögel und Kleintiere, während man auf Fischbesatz verzichten sollte. Welche Gefäße sich eignen und auf was man neben dem richtigen Standort beim Bau eines eigenen Miniteichs auf der Terrasse alles achten muss, wird nachfolgend Schritt für Schritt erklärt.
Inhaltsverzeichnis
Schritt für Schritt zum Miniteich auf der Terrasse
Seinen Miniteich kann man grundsätzlich das ganze Jahr über anlegen. Es empfiehlt sich aber mit dem Bau so lange abzuwarten, bis es keinen Frost mehr gibt. Dann kann man seinen Teich nämlich gleich bepflanzen. Wichtig ist in erster Linie der richtige Standort für ein wasserdichtes Gefäß.
Möchte man seinen Miniteich selbst anlegen, so geht das in 15 einfachen Schritten, wie im nachfolgenden Beispiel mit einer Zinkwanne als Teichgefäß.
Schritt 1: Klebeband anbringen
Das doppelseitige Klebeband wird dicht unterhalb des Wannenrands angeklebt. Die Oberseite bleibt zunächst abgedeckt.
Schritt 2: Vlies auslegen
Auf den Boden der Wanne wird das Vlies als Schutzschicht ausgelegt. Die Nahtstellen der Wanne müssen dabei bedeckt sein.
Schritt 3: Teichfolie anbringen
Die Folie wird ausgelegt und in regelmäßigen Falten entlang der Wanne ausgerichtet.
Schritt 4: Wasser einlassen
Bevor die Folie festgeklebt wird, befüllt man die Wanne zu gut einem Drittel mit Wasser, damit sich die Folie noch setzen kann.
Schritt 5: Folie ankleben
Nun zieht man die Deckschicht des Klebebands Stück für Stück ab und klebt die Teichfolie an.
Schritt 6: Teichfolie zuschneiden
Mit einem Teppichmesser wird die überstehende Teichfolie bündig mit dem Rand der Wanne abgeschnitten.
Schritt 7: Falten glätten
Die restlichen Falten werden glatt gezogen und auf der Unterseite mit weiterem doppelseitigem Klebeband fixiert.
Schritt 8: Pumpe einsetzen
Die Pumpe stellt man auf den Wannenboden. Die Leistung der Pumpe richtet sich nach der Wassermenge. Für die Zinkwanne reichen 1.000 Liter pro Stunde völlig aus.
Schritt 9: mit Kies befüllen
Eine dünne Kiesschicht von drei Zentimetern ist für den Teichboden ausreichend, da die meisten Wasserpflanzen sehr anspruchslos sind. Das Gehäuse der Pumpe wird komplett mit Kies bedeckt.
Man verwendet hierzu gewaschenen Kies oder Aquarienkies, damit sich das Wasser nicht eintrübt. Den Kies bekommt man unter anderem in Gartencentern oder Baumärkten in handlichen Säcken.
Schritt 10: Auswahl der richtigen Pflanzen
Für die Zinkwanne reichen vier bis fünf Pflanzen aus, selbst wenn diese in verschiedene Wassertiefen gesetzt werden. Auch muss man den passenden Standort der Pflanzen berücksichtigen.
Am besten eignen sich kleinwüchsige, Sauerstoff spendende Pflanzen. Für den Rand des Behälters ist beispielsweise ein Zwergkalmus oder eine Gauklerblume geeignet.
Für die Mitte können zum Beispiel Schwimmpflanzen wie eine Mini-Seerose oder eine Wasserhyazinthe verwendet werden. Diese setzt man einfach auf die Wasseroberfläche.
Schritt 11: Pflanzkörbe vorbereiten
Die Pflanzkörbe werden mit Vlies ausgekleidet. Damit verhindert man ein mögliches Ausschwemmen von Erde oder Pflanzsubstrat.
Schritt 12: Pflanzen umtopfen
Die Pflanzen entnimmt man aus den gekauften Töpfen und setzt sie nun in die Pflanzkörbe. Nach dem Umtopfen kommt eine dünne Kiesschicht auf den Pflanzkorb, der dadurch beschwert wird. Auch diese Kiesschicht verhindert das Ausschwemmen von Erde oder Pflanzsubstrat.
Schritt 13: Tiefenzonen herstellen
Mit sauberen Ziegelsteinen oder Pflastersteinen, die man auf den Wannenboden legt, kann man die verschiedenen Wassertiefen für die jeweiligen Pflanzen herstellen. Die Pflanztöpfe werden nur noch darauf platziert.
Schritt 14: Zinkwanne mit Wasser füllen
Die Zinkwanne wird nun vollständig mit Leitungswasser oder Regenwasser aufgefüllt. Kalkarmes Wasser eignet sich hierzu am besten. Um Aufwirbelungen zu vermeiden, ist es hilfreich, das Wasser über ein flaches Gefäß einlaufen zu lassen. Um die Herstellung des ökologischen Gleichgewichtes zu beschleunigen, kann man auch Wasser aus einem Tümpel oder Gartenteich nehmen.
Schritt 15: Pumpe starten
Sind alle Arbeiten erledigt, wird die Pumpe in Betrieb genommen. Da an heißen Sommertagen in kleinen Becken rasch sehr viel Wasser verdunstet, muss darauf geachtet werden, dass die Pumpe immer komplett mit Wasser bedeckt ist und dass das verdunstete Wasser regelmäßig ersetzt wird.
Die richtigen Pflanzen für den Miniteich auf der Terrasse
Bei der Auswahl der Pflanzen ist zu berücksichtigen, für welche Wassertiefen sie geeignet sind. Man unterscheidet dabei verschiedene Tiefenzonen (die Flachwasserzone 10 bis 20 Zentimeter, die Zone bis 30 Zentimeter, die Zone bis 40 Zentimeter und die Unterwasserzone). Hinzu kommen noch die Schwimmpflanzen auf der Wasseroberfläche des Teiches.
Schwimmpflanzen wie Seerosen nehmen ihre Nährstoffe meistens direkt aus dem Wasser auf und eignen sich deshalb hervorragend zur Bekämpfung von Algen. Da sie zudem weniger Licht in den Teich lassen, hemmen sie das Algenwachstum und beschatten den Teich.
Aufgrund des begrenzten Platzangebots sollte man maximal vier bis fünf Wasserpflanzen in den Miniteich einsetzen.
Miniteiche werden zur Überwinterung fast komplett geleert und an einem kühlen, aber frostfreien Ort gelagert. Die Pflanzen bleiben entweder im Restwasser oder kommen in separate Wasserbehältnisse, weshalb man ausschließlich winterharte Teichpflanzen verwendet werden.
Winterharte Schwimmpflanzen
- Staudenlobelie (Lobelia fulgens)
- Wasserhyazinthe (Eichhornia)
- Dreifurchige Wasserlinse (Lemna trisulca)
- Froschbiss (Hydrocharis morsus-ranae)
- Schwimmfarn (Salvinia natans)
Wassertiefe bis zu 20 Zentimeter
- Bachbunge (Veronica beccabunga)
- Sumpfvergissmeinnicht (Myosotis palustris)
Wassertiefe bis zu 30 Zentimeter
- Igelkolben (Sparganium erectum)
- Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica)
Wassertiefe 30 bis 40 Zentimeter
- Tannenwedel (Hippuris vulgaris)
- Zwergseerose (Nymphaea tetragona)
Unterwasserpflanzen
- Wasserschwertlilie (Iris pseudacorus)
- Wasserstern (Callitriche palustris)
FAQ
Welche Materialien benötigt man für einen Miniteich auf der Terrasse?
Aufgrund seiner Größe ist der Bau eines Miniteichs eine meist günstige Angelegenheit. Schließlich benötigt man nur wenig Materialien, wie in der Auflistung zu sehen ist.
- Teichgefäß (Zinkwanne)
- Teppichschere
- Doppelseitiges Klebeband
- Teichfolie
- Klinkersteine, Beton- oder Natursteinplatten
- Kies gewaschen
- Ziegelsteine oder Pflastersteine
- Pflanzkörbe und Vlies
- Wasserpflanzen
- Pumpe
- Deko
Muss ein Miniteich auf der Terrasse überwintert werden?
Wenn die kalte Jahreszeit kommt, lässt man den Miniteich bis auf wenige Zentimeter ab und bringt ihn an einen kühlen, aber frostfreien Platz mit maximal zehn Grad Lufttemperatur. Damit die Pflanzen nicht vertrocknen, muss regelmäßig verdunstetes Wasser nachgefüllt werden. Die Pflanzen kann man aber auch alle aus dem Teich nehmen und in einem Wassereimer überwintern.
Miniteiche aus Holz dürfen im Winter nicht austrocknen, weil sich sonst die Bretter zusammenziehen würden.
Gefäße aus Metall oder Kunststoff kann man auch komplett leeren und reinigen und in einem geschlossenen Raum überwintern.
Pumpen oder Wasserspiele sollte man auf jeden Fall entnehmen, reinigen und in einem mit kaltem Wasser gefüllten Gefäß frostfrei lagern.
Gibt es passende Fische für Miniteiche?
Fische haben in einem Miniteich im Grunde genommen nichts zu suchen. Denn für die artgerechte Haltung ist ein Miniteich einfach zu klein. Zudem können Futterreste und Exkremente das biologische Gleichgewicht des Gewässers schnell zum Kippen bringen.
Möchte man dennoch Fische halten, so nimmt man eine Art oder höchste zwei verschiedene Arten.
Ab einem Wasservolumen von circa 200 Liter und einer Mindesttiefe von 35 Zentimetern können unter Umständen Kaltwasserfische wie Moderlieschen, Stichlinge, Bitterlinge, Elritzen oder Gründlinge in geringer Zahl gehalten werden.
Bei Fischbesatz ist darauf zu achten, diesen außerhalb des Miniteichs zu überwintern.
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