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Aktuelle Version lesenIm Grunde sollten wir den Kontakt zwischen Wasser und Elektrizität vermeiden, da Wasser fast so gut Elektrizität leitet wie Metall. Dies gilt für alle Arten von Wasser, einschließlich Schwimmbadwasser und chloriertem Wasser. Die Gefahr entsteht, wenn elektrische Geräte ohne Schutzschaltungen, wie beispielsweise ein Föhn, an eine Steckdose angeschlossen sind und mit Wasser in Berührung kommen.
In Experimenten wurde nachgewiesen, dass im Wasser ein Strom von 100 Milliampere fließt. Schon 50 Milliampere reichen aus, um ein tödliches Kammerflimmern mit Herzstillstand auszulösen. Auch bei Gewitter sollte man den Pool deshalb sofort verlassen.
Warum leitet Wasser Strom?
Die Leitfähigkeit von Wasser hängt von der Menge der gelösten Teilchen ab, die sich in ihm befinden. Reines, ultragereinigtes Wasser ist grundsätzlich nicht leitfähig, da es keine leitfähigen Teilchen mehr enthält. Wasser wird erst durch die in ihm gelösten Ionen leitfähig.
Zu den leitfähigen Teilchen gehören zum Beispiel Chlor, Calcium, Magnesium, Stickstoff und Schwefelsalze. Je mehr sich davon im Wasser befinden, desto größer ist der Stromfluss. Die elektrische Leitfähigkeit ist damit ein Indiz für den Mineralisationsgrad des Wassers. Durch die Ladung der Ionen – der sogenannten Kationen und Anionen – entsteht ein Stromfluss.
Wie wird die Leitfähigkeit von Wasser gemessen?
Die elektrische Leitfähigkeit des Wassers wird in Siemens pro Zentimeter gemessen. Die gängigsten Größen sind dabei Mikrosiemens (µS/cm) und Millisiemens (mS/cm). Bei den Messungen mit der Wasserprobe gilt: je größer der fließende Strom, desto höher die Leitfähigkeit und desto höher die Verunreinigung.
Während das hochleitfähige salzige Meerwasser einen Messwert von 56 mS/cm aufweist, sind es bereits beim üblichen Leitungswasser in Deutschland nur noch 300 bis 800 µS/cm. Destilliertes Wasser weist nur noch einen Wert von bis zu 20 µS/cm auf und das ultragereinigte chemische Wasser nur noch 0,05 µS/cm. Damit ist es nicht mehr leitfähig.
Das Messen des Leitwerts des Wassers ersetzt jedoch keine genaue chemische Analyse der im Wasser gelösten Stoffe. Der Leitwert gibt lediglich einen Hinweis auf die absolute Anzahl der gelösten Teilchen im Wasser. Es gibt außerdem im Wasser gelöste Stoffe wie Hormone, Fungizide oder Pestizide, die keinen Strom leiten und daher vom Leitwert nicht erfasst werden.
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