Der Karpfen ist eigentlich kein typischer Fisch für einen Gartenteich, sondern mehr ein Zuchtfisch.
In einem ausreichend großen Teich kann man dennoch relativ problemlos Karpfen halten, und bei einer entsprechenden Tiefe können Karpfen auch darin überwintern.
Damit sich die Fische wohlfühlen, sollte man unter anderem wissen, wie viele Tiere ein Gartenteich verträgt und wie man Karpfen richtig füttert.
Inhaltsverzeichnis
Kann man Karpfen im Teich halten?
Karpfen stellen keine hohen Ansprüche an die Wasserqualität, benötigen jedoch ausreichend Platz. In einem entsprechend großen Gartenteich ist es deshalb ohne großen Aufwand möglich, Karpfen zu halten.
Um dennoch eine ausreichend hohe Qualität des Teichwassers zu gewährleisten, sollte man seinen Karpfenteich mit einer Hochleistungsfilteranlage ausstatten. Hierbei sollte gewährleistet sein, dass die Stromleitungen auch nach mehreren Jahren intakt bleiben.
Die ideale Filteranlage ist eine Kombination aus einer mechanischen Filterung durch einen Teichfilter und einer ausreichend guten biologischen Filterung durch genügend Wasserpflanzen im Karpfenteich.
Für die biologische Filterung kommen stark zehrende Pflanzen infrage, die Schadstoffe wie zum Beispiel Nitrat aus dem Wasser aufnehmen und zur Reinigung des Wassers beitragen.
Zu diesen Pflanzen gehören zum Beispiel Zwergbinse, Igelkolben, Sumpfiris, Schwanenblume, Tannenwedel, Pfennigkraut, Tausendblatt, Hornkraut, Dichtblättrige Wasserpest, Seerosen, Dreifurchige Wasserlinse, Schwimmfarn und Froschbiss.
Allerdings dienen die meisten Pflanzen den Karpfen auch als Futter, weshalb man die Bereiche, in denen diese Pflanzen wachsen, mit einem Netz oder Zaun vor den Fischen schützt.
Eine andere Möglichkeit ist es, Seerosen und Schilfarten zu bevorzugen, die von den Fischen nicht gefressen werden. Seerosen mit ihren großen Blättern haben zudem den Vorteil, dass sie den Karpfenteich teilweise beschatten und im Hochsommer so vor einer Überhitzung schützen.
Zwar benötigen Karpfen warmes Wasser, aber je wärmer das Wasser ist, umso mehr sinkt der Sauerstoffgehalt. Die ideale Wassertemperatur liegt zwischen 18 und 25 Grad.
Um den Sauerstoffgehalt zu erhöhen, kann man den Karpfenteich auch mit einem Bachlauf oder einem Wasserfall verbinden.
Karpfen sind schnell wachsende Fische, die mit einem Alter von zehn Jahren bereits bis zu 20 Kilogramm wiegen können. Beim Anlegen des Gartenteichs sollte man deshalb pro Tier 1.000 Liter Wasser kalkulieren.
Der Karpfenteich sollte circa 150 Zentimeter tief sein, damit er im Winter nicht durchfriert und man die Karpfen im Teich lassen kann. Denn Karpfen kommen im Winter mit niedrigeren Wassertemperaturen gut zurecht.
Wie viele Karpfen dürfen in den Teich?
Pro Karpfen rechnet man mit 1.000 Liter Wasservolumen beziehungsweise eine Oberfläche von zehn bis 20 Quadratmetern. Eine ausreichende Tiefe ist vorwiegend fürs Überwintern der Fische im Teich notwendig, denn in Regionen unter einem Meter Wassertiefe sind die Sauerstoffverhältnisse für Karpfen nicht mehr ideal.
Ein ausreichend großes Gewässer ist sehr wichtig, denn es muss auch die Ausscheidungsprodukte der Fische, mithilfe von Bakterien und Sauerstoff, wieder abbauen. Sind mehr Fische im Teich, steigt auch die Menge der Ausscheidungsprodukte, wodurch mehr Sauerstoff für die Atmung der Karpfen und für den bakteriellen Abbau der Ausscheidungsprodukte benötigt wird.
Sollte dann bei längerer Trockenheit und hohen Wassertemperaturen kein Wasseraustausch mehr stattfinden, führt zu wenig Sauerstoff unter Umständen zum Tod der Fische.
Wann setzt man Karpfen ein?
Das Frühjahr ist der ideale Zeitraum, um neue Karpfen in den Teich einzusetzen. Ab einer konstanten Wassertemperatur von zwölf Grad kommen Teichfische wie der Karpfen aus der Winterruhe und können mit den neuen Fischen zusammengesetzt werden.
Was fressen Karpfen im Teich?
Als sogenannter Friedfisch ernähren sich Karpfen als Jungtiere von Zooplankton, später hauptsächlich von am Boden lebenden Kleinlebewesen wie Insektenlarven, Schnecken und Würmern.
Die Fische können zudem pflanzliche Futtermittel, wie Gerste, Weizen oder Mais verwerten, benötigen allerdings immer tierisches Eiweiß zum Leben. Das tierische Eiweiß wird in der Karpfenzucht auch durch Mischfutter ergänzt.
FAQ: Häufige Fragen beantwortet
Wo beziehungsweise in welcher Tiefe halten sich Karpfen im Teich auf?
Karpfen bevorzugen warmes Wasser, weshalb sie sich relativ nahe an der Oberfläche aufhalten. Zudem gelangt im Sommer wenig Sonnenlicht in die tieferen Wasserschichten, weshalb sich dort tierische Nahrung kaum entwickelt.
Überdies ist der Sauerstoffgehalt im Teich in einer Wassertiefe von einem Meter und mehr für die Fische nicht ideal. Deshalb ist die Tiefe des Karpfenteiches auch nicht ausschlaggebend für die Anzahl der Karpfen im Teich, sondern die Wasseroberfläche.
Die Karpfen halten sich gerne in versunkenem Geäst sowie unter überhängenden Bäumen und Büschen auf. Vor allem morgens und abends sind die Fische dort relativ nah an der Wasseroberfläche zu finden.
Wie schnell wachsen Karpfen im Teich?
In einer natürlichen Umgebung wachsen Karpfen ungefähr acht bis zehn Zentimeter pro Jahr. Sie gelten damit mit sieben Lebensjahren als ausgewachsen. Die Fische verfügen allerdings nachweislich über ein Wachstumshormon, das die Größe und das Gewicht bestimmt.
Aus diesem Grund lassen sich Größe und Gewicht keinem bestimmten Alter zuordnen. Zudem hängt das Wachstum vom Nahrungsangebot und der Wassertemperatur ab. So wachsen asiatische Karpfen in ihrer heimischen Umgebung recht schnell und erreichen mühelos 50 Kilogramm und mehr.
Wie groß werden Karpfen im Gartenteich?
In der Natur werden Karpfen zwischen 25 und 50 Zentimeter groß. Je nach Art gibt es aber viele Ausnahmen, sodass manche Exemplare auch über einen Meter groß werden können. Durch eine gezielte Zucht haben Schuppen- und Spiegelkarpfen Gene, die sie deutlich über 50 Zentimeter groß werden lassen.
Wie alt werden Karpfen im Gartenteich?
In der Regel werden Karpfen im Gartenteich zwischen 20 und 30 Jahre alt. Es gibt jedoch immer wieder Ausnahmen, in denen diese Fische bis zu 50 Jahre alt werden, was auch von der Art abhängt. So erreichen gut gepflegte Koi-Karpfen ein Alter von 60 Jahren und mehr.
Kann man Karpfen und Forellen zusammen halten?
Im Karpfenteich lassen sich viele unterschiedliche Fischarten gemeinsam halten. Karpfen und Forellen vertragen sich gut. Allerdings benötigen Forellen im Gegensatz zu Karpfen strömendes, sauerstoffreiches und relativ kühles Wasser.
Erwärmt sich das Wasser im Sommer stark und fehlt dadurch der Sauerstoff im Wasser, können die Forellen schnell sterben.
Kann man Karpfen und Goldfische zusammen halten?
Goldfische gehören zu den Karpfenfischen und passen deshalb gut zu Karpfen im heimischen Gartenteich. Allerdings muss man aufpassen, dass sich die Goldfische nicht zu stark vermehren, denn der Teich als Lebensraum muss ausreichend groß bleiben, um die Ausscheidungsprodukte der Fische abbauen zu können.
Was passiert, wenn zu viele Karpfen im Teich sind?
Befinden sich zu viele Karpfen im Teich, fressen sie die darin befindliche pflanzliche und tierische Nahrung vollständig auf. Die tierische Nahrung kann sich nicht mehr in der gewünschten Menge vermehren und es gibt keine natürlichen Eiweißquellen mehr im Teich.
In diesem Fall muss man durch ein vollwertiges Mischfutter das Fehlen der sogenannten Fischnährtiere ausgleichen oder ein paar Tiere dem Teich entnehmen.
Kann man Karpfen vermehren?
In größeren und flacheren Zuchtteichen lassen sich Karpfen einfach vermehren. Im Frühjahr erwärmt sich das Wasser in einem flachen Teich schnell und bildet ausreichend Zooplankton. Dann werden die Zuchtkarpfen eingesetzt, die ab einer Wassertemperatur von über 18 bis 20 Grad mit dem Ablaichen beginnen.
Der Laichvorgang ist nach einigen Tagen abgeschlossen, worauf die Zuchtkarpfen dem Teich wieder entnommen werden.
Im Spätherbst werden die Jungfische mit einer Größe von fünf bis acht Zentimetern aus dem Zuchtteich gefangen, in tiefere Aufzuchtteiche umgesetzt oder zum Beispiel direkt an Angelvereine verkauft.
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