Algen befinden sich normalerweise in jedem Gartenteich und sie sind bedeutend für die Aufrechterhaltung des biologischen Gleichgewichts im Teich. Sollte dieses Gleichgewicht jedoch gestört werden, können sich Algen schnell im Teich ausbreiten, was ein Eingreifen des Teichbesitzers erforderlich macht. Dies gilt insbesondere für Blaualgen, auch bekannt als Schmieralgen, die eine Bedrohung für die menschliche Gesundheit darstellen können. Es gibt insgesamt 9 Methoden, um diese Algen zu bekämpfen.
Inhaltsverzeichnis
Was sind Blaualgen bzw. Schmieralgen?
Blaualgen sind eigentlich keine Algen, sondern sogenannte Cyanobakterien. Die Bakterien werden aber wegen ihres grünblauen Farbstoffs auch Blaualgen oder Schmieralgen genannt.
Diese Algenart findet man überwiegend in größeren Gewässern wie in Flüssen und Seen, sie können aber auch im Meer oder in Gartenteichen vorkommen. Bekannt sind ungefähr 2.000 Arten, die weltweit verteilt sind.
Blaualgen überziehen die Erde bereits seit rund 3 Milliarden Jahren und sind damit eine der ältesten Lebensformen auf der Erde.
Blaualgen erkennen und Symptome deuten
Im Gegensatz zu echten Algen wie Grünalgen oder Rotalgen besitzen Blaualgen keinen Zellkern. Im Gartenteich bleiben Blaualgen deshalb lange unentdeckt. Erst, wenn sie sich massenhaft vermehren, kann man Blaualgen als solche erkennen.
Bei der Vermehrung bilden sich nämlich schmierige und schleimige Beläge auf Steinen, Pflanzen oder an den Beckenwänden des Teiches, die sich dann in dichten Schwaden ablösen, an die Wasseroberfläche treiben und metallisch blaugrün oder bräunlich-schwarz glänzen.
Manche Blaualgen bilden auch winzige Kügelchen, die man mit bloßem Auge und an ihrem muffigen Geruch nach faulen Eiern erkennen kann.
Woher kommen Blaualgen im Teich und wie vermehren sie sich?
Blaualgen entstehen erst durch überschüssige Nährstoffe im Wasser, vor allem an einem Überschuss an Ammonium, Phosphat oder Nitrat.
Vor allem bei hohen Wassertemperaturen können sich Blaualgen sehr schnell vermehren und innerhalb kürzester Zeit den Gartenteich erobern.
Blaualgen pflanzen sich ungeschlechtlich durch Zellspaltung (Zweiteilung) fort. Sie haben keinen umschlossenen Zellkern, der in einer Membran liegt, sondern ihre Erbinformation, die DNA, liegt frei im Zellzentrum. Auch ihr Stoffwechsel, speziell der Proteine, und ihre Zellwand entsprechen der von Bakterien.
Eine geschlechtliche Fortpflanzung von Blaualgen ist nicht bekannt.
Blau- bzw. Schmieralgen im Teich bekämpfen: 9 Möglichkeiten
Blaualgen beziehungsweise Schmieralgen kann man selbst relativ gut bekämpfen. Fische helfen zwar nicht gegen Blaualgen, da keine Fischart diese Algen frisst, dafür gibt es 9 andere Möglichkeiten und Hilfsmittel:
- Teichschlammsauger
- Algen und Pflanzen entfernen
- Wasserstoffperoxid
- Algengerät
- Phosphatgehalt senken
- Richtiger Umgang mit Fischen
- Wasser austauschen
- Teich desinfizieren
- Algenvernichter
Möglichkeit 1: Teichschlammsauger
Mit einem Schlammsauger kann man vereinzelte Nester der Blaualgen im Wasser einfach absaugen, da die Beläge meist locker sitzen. Dabei kann man auch die Blätter der Pflanzen absaugen.
Möglichkeit 2: Algen und Pflanzen entfernen
Algen und Algenreste sowie stark befallene Pflanzen sollte man aus dem Teich herausnehmen. Die Algen kann man mit einem Kescher vorsichtig aufnehmen.
Möglichkeit 3: Wasserstoffperoxid
Tauchen Blaualgen immer wieder an bestimmten Stellen auf, lässt sich der Befall gut mit Wasserstoffperoxid behandeln.
Dabei muss das Wasserstoffperoxid zuerst mit dem Teichwasser verdünnt werden und wird dann langsam ins Wasser getropft.
Möglichkeit 4: Algengerät
Ein Algengerät hilft sowohl gegen Blaualgen als auch gegen alle anderen Algenarten. Die durch Töne erzeugten Schwingungen zerstören die Zellwände und Hohlkörper der Algen.
Möglichkeit 5: Phosphatgehalt senken
Bei einem erhöhten Phosphatgehalt über 0,035 Milligramm pro Liter Wasser können sich Blaualgen rasch vermehren. Mit im Handel erhältlichen Phosphatbindern erzielt man gute Ergebnisse, vor allem, wenn man den Teich neu anlegt oder das Wasser gewechselt hat.
Möglichkeit 6: richtiger Umgang mit Fischen
Sind zu viele Fische im Wasser erhöht sich durch deren Ausscheidungen oder durch nicht gefressenes Futter der Phosphatgehalt. Deshalb sollte man die Anzahl der Fische reduzieren (auf 1.000 Liter Wasser rechnet man 0,5 Kilogramm Fisch) und übermäßiges Füttern vermeiden. Am besten füttert man zweimal täglich mit hochwertigem Fischfutter.
Möglichkeit 7: Wasser austauschen
Bei starkem Befall mit Blaualgen sollten mindestens 50 Prozent des Teichwassers ausgetauscht werden. Notfalls muss der Wasserwechsel wiederholt werden.
Durch den Wasserwechsel kommt wieder etwas Nitrat ins Wasser, das die Pflanzen bei der Bekämpfung der Blaualgen benötigen. Mit dem Wasserwechsel senkt man zudem den Phosphatgehalt.
Möglichkeit 8: Teich desinfizieren
Treten die Blaualgen trotz Gegenmaßnahmen immer wieder auf, sollte man nach abgelassenem Wasser die Teichwände und den Teichboden gründlich desinfizieren. Dazu gibt es im Fachhandel spezielle Mittel.
Möglichkeit 9: Algenvernichter
Auch mit chemischen Algenvernichtern kommt man zur Not gegen Blaualgen an, sofern der Befall des Teiches nicht zu groß ist.
Blaualgenblüte im Teich vorbeugen
Manche Blaualgen können das Teichwasser mit Sauerstoff anreichern. Andere Blaualgen nutzen stattdessen Schwefelwasserstoff als Reduktionsmittel. Solcher Schwefelwasserstoff bildet sich beispielsweise im Teichschlamm am Boden und setzt giftige Schwefelverbindungen ins Wasser ab.
Eine andere Gruppe von Blaualgen nutzt Stickstoff, den sie zu Ammoniak und Ammonium reduzieren, die schon in geringen Konzentrationen für Fische und andere Teichbewohner giftig sein können.
Bei einer Massenvermehrung der Blaualgen im Gartenteich kann es also schnell gefährlich werden, weshalb man der Blaualgenblüte mit diesen Maßnahmen vorbeugen sollte:
- Teichschlamm regelmäßig absaugen
- Fische nicht überfüttern
- Teichpflanzen nicht düngen
- Sichtbare, im Wasser treibende Algenwatten regelmäßig herausfischen
FAQ
Was können Blaualgen beim Menschen bewirken?
Kommt man mit Blaualgen in Kontakt kann es zu Hautreizungen, Bindehautentzündung oder Ohrenschmerzen kommen. Beim Verschlucken des Wassers sind Übelkeit, Erbrechen, Fieber und Durchfall möglich. Auch die Atemwege können durch die Gifte der Blaualgen erkranken.
Stark gefährdet sind kleine Kinder im Krabbelalter, da sie gern ihre Finger in den Mund nehmen und damit sehr schnell Kontakt mit den Giften bekommen. Außerdem verschlucken größere Kinder beim Spielen im Wasser viel mehr Wasser als Erwachsene, die einfach nur baden gehen.
Wie überprüft man das Wasser auf Blaualgen?
Um zu prüfen, ob sich im Wasser Blaualgen befinden, geht man vorsichtig hinein, ohne dabei Schlamm aufzuwirbeln.
Steht man dann bis zu den Knien im Wasser und erkennt seine Füße nicht mehr, dann ist das ein Zeichen für vorhandene Blaualgen.
Kann man von Blaualgen sterben?
Menschen können nicht durch Kontakt mit Blaualgen sterben. Dafür sind Blaualgen giftig für Tiere wie Enten, Hunde oder sogar Rinder.
Was kann man bei Kontakt mit Blaualgen tun?
Treten nach dem Kontakt mit Blaualgen – zum Beispiel durch Verschlucken großer Wassermengen im Schwimmteich – Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Fieber auf, sollte man umgehend einen Arzt aufsuchen.
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