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Aktuelle Version lesenWer einigermaßen handwerklich begabt ist, kann den Fischteich im Garten in Eigenregie anlegen. Je nach Größe des Teichs, Aufwand und persönlichem Geschmack kann man wählen, ob man einen individuellen Folienteich mit einzelnen Zonen oder einen Fertigteich in fester Form möchte. Einen individuellen Fischteich kann man in 14 Schritten selber bauen.
Inhaltsverzeichnis
Sollte man einen Fischteich selber bauen oder bauen lassen?
Damit der Bau gelingt, ist eine genaue Planung auf jeden Fall notwendig. So sollte man den richtigen Platz für den Gartenteich finden und bei einem Fischteich auch gleich an die Technik denken.
Der ideale Standort für den Teichfilter ist nicht mehr als fünf Meter vom Gewässer entfernt. Er sollte möglichst auf einer Ebene wie das Niveau des Teichwassers liegen, wodurch man keine starke Pumpe benötigt, die große Höhenunterschiede bewältigen muss. Die Pumpe selbst befindet sich später im Teich.
Wer ein Unikat, also einen individuellen Teich bevorzugt, wählt einen Folienteich für die Fische. Vorbereitung und Aufwand sind zwar höher, als bei der Fertiglösung, dafür kann man den Teich in gewünschter Größe und Form anlegen und unterschiedliche Wassertiefen sowie flache und tiefe Zonen selbst bestimmen.
Fertigteiche haben den Vorteil, dass man sie einfacher einbauen kann, dass sie stabil und auf jeden Fall wasserdicht sind. Fertige Gartenteiche gibt es zwar auch in verschiedenen Größen und Formen. Zudem sind die unterschiedlichen Pflanzenzonen schon integriert und die unterschiedlichen Wassertiefen vorgegeben.
Ob kleiner Fertigteich, großer Naturteich beziehungsweise Folienteich, es fällt eine bestimmte Menge an Aushub an. Mit der ausgehobenen Erde kann man theoretisch kleine Hügel in seinem Garten modellieren, die man anschließend bepflanzt. Größere Mengen gehören auf die Deponie.
Egal, für welche Variante man sich entscheidet, gilt es, den Teich für Kinder schwer zugänglich zu machen und gegebenenfalls einzuzäunen, bis die Kinder aus dem gefährdeten Alter heraus sind.
Was benötigt man für den Bau eines Fischteiches
Mit einer überschaubaren Ausrüstung beziehungsweise relativ wenigen Hilfsmitteln und Materialien kann man den eigenen Fischteich anlegen und pflegen.
- Gartenschlauch, Holzpflöcke oder Sand
- Schaufel, Spaten oder Bagger
- Wasserwaage oder Holzlatte
- Maßband
- Wurzelschutzvlies
- Sand
- Folie
- Steine und Kieselsteine
- Pflanzkörbe
- Filteranlage
- Kescher
- Teichschlammsauger
- Teichskimmer
- Dampfstrahler
- Teichschere
- Eisfreihalter
Gartenschlauch, Holzpflöcke oder Schnur: Mit diesen Hilfsmitteln legt man den Umriss des Gartenteichs fest und markiert die jeweils tieferen Zonen.
Schaufel, Spaten, Bagger: Damit wird der Teich in der gewünschten Größe ausgegraben. Bei größeren Teichen kann man sich viel Arbeit sparen, wenn man die Teichgrube mit einem Bagger oder Minibagger aushebt.
Wasserwaage, Holzlatte: Damit wird überprüft, ob der Rand des Teiches ringsum ebenerdig ist.
Maßband: Mit dem Maßband ermittelt man, wie viel Teichfolie benötigt wird. Dazu legt man das Maßband an der jeweils längsten und breitesten Stelle durch die Teichmulde. Mit dieser Methode werden auch die einzelnen Terrassen beziehungsweise Stufen der unterschiedlich tiefen Wasserzonen erfasst.
Wurzelvlies: Nachdem das Teichbecken in seiner gewünschten Form ausgegraben und modelliert wurde, werden die Flächen mit einem Besen gesäubert. Es ist sehr wichtig, dass alle Fremdkörper und alle spitzen Steine oder Wurzeln entfernt werden.
Sand: Auf das Schutzvlies kommen circa fünf Zentimeter Sand als Puffer. Hierbei verwendet man normalen, gelben Sand (Bausand).
Folie: Die Teichfolie wird so in das Teichbecken eingebracht, dass sie auf allen Seiten rund einen Meter übersteht. Falten werden dabei so gut wie möglich beseitigt. Durch das Befüllen mit Wasser rutscht die Folie von selbst weiter in den Teich.
Steine und Kieselsteine: Steine und Kies dienen zum Beschweren der Teichfolie. Man kann damit zudem die Teichfolie kaschieren. Die Kieselsteine werden auch für die Saug- oder Kapillarsperre, die in einem kleinen Graben rings um den Teich führt, benötigt.
Pflanzkörbe: Jede Pflanzen wird in einem Pflanzkorb aus Kunststoff, der etwas größer als der Wurzelballen sein sollte, in den Teich gesetzt. Die Körbe werden mit Kieselsteinen befüllt und beschwert. Auf Teicherde sollte man möglichst verzichten, da diese Nährstoffe ins Wasser einbringt.
Filteranlage: Bei der Filteranlage wird der Filter, der sich im Wasser befindet, mit der Pumpe, die möglichst auf Teichniveau so nahe wie möglich am Gewässer platziert ist, verbunden. Der Filter reinigt das Wasser und reichert es beim Zurücklaufen mit Sauerstoff an.
Kescher: Der Kescher ist das einfachste Hilfsmittel, um Blätter, Laub, andere Pflanzenreste sowie Verschmutzungen von der Teichoberfläche abzufischen.
Teichschlammsauger: Mit dem elektrischen Schlammsauger wird der am Boden abgelagerte Teichschlamm zusammen mit dem Teichwasser aufgesaugt. Der Sauger filtert das Wasser und leitet es gereinigt wieder in den Teich zurück.
Teichskimmer: Ein Skimmer saugt das Teichwasser an der Oberfläche automatisch an und scheidet den Schmutz in einem Sieb ab. Verschmutzungen an der Teichoberfläche werden damit einfach entfernt.
Dampfstrahler: In einem abgelassenen und vom Schlamm befreiten Teich kann man diesen mit einem Dampfstrahler, Hochdruckreiniger oder auch einfachen Schrubber je nach Verschmutzungsgrad reinigen.
Teichschere: Welke Blätter von Seerosen und anderen Schwimmpflanzen lassen sich gut mit einer Teichschere entfernen. Da die Teichschere einen langen Stiel hat, können die Pflanzen weit unter der Wasseroberfläche abgeschnitten werden.
Eisfreihalter: Sie verhindern, dass sich auf dem Wasser eine geschlossene Eisdecke bildet, was hauptsächlich bei kleineren und flacheren Teichen sinnvoll ist. Man kann einfach auch Schwimmkörper aus Styropor auf das Wasser setzen, das dadurch ständig in Bewegung bleibt und nicht gefrieren kann.
Fischteich anlegen: in 14 einfachen Schritten
Vor der eigentlichen Ausführung hat man sich Gedanken gemacht, an welcher Stelle des Gartens der Teich gebaut wird und wie groß er sein soll. Der Fischteich sollte zwischen 15 und 20 Quadratmeter groß sein und muss mit einer Filteranlage ausgestattet werden. In 14 einfachen Schritten wird der Bau des eigenen Fischteichs gelingen.
Schritt 1: Grundfläche festlegen
Auf der ausgewählten Fläche an einem halbschattigen Platz steckt man die Teichform mit Holzpflöcken ab oder markiert den Umriss mit Sand oder einem Gartenschlauch. Bei einem abschüssigen Gelände sollte der Teich an der tiefsten Stelle des Gartens liegen.
Schritt 2: Kapillarsperre einplanen
Damit kein Saugeffekt durch Erde am Teichrand entsteht, muss eine Saugsperre, die sogenannte Kapillarsperre einkalkuliert werden. Diese besteht aus einem 20 mal 20 Zentimeter tiefen Graben um den Teich herum, der später mit Kies aufgefüllt wird.
Schritt 3: Verschiedene Tiefenzonen markieren
Nachdem der Umriss markiert ist, werden die verschiedenen Zonen mit ihren unterschiedlichen Wassertiefen festgelegt und markiert. Dies ist wichtig, da Wasserpflanzen nur in bestimmten Tiefen gut gedeihen.
Die flache Sumpfzone am Teichrand ist zwischen zehn und 20 Zentimeter tief. Anschließend kommt die 40 bis 50 Zentimeter tiefe Flachwasserzone. Die Tiefwasserzone muss für den Fischteich zwischen 90 und 120 Zentimeter betragen.
Schritt 4: Gartenteich ausheben
Als Erstes hebt man nun die Erde der äußeren Zone, der Sumpfzone, aus. Danach entnimmt man den Boden der nächsttieferen Teichzonen bis hin zur tiefsten Stelle mit dem Teichmittelpunkt. Die Übergänge gestaltet man stufenartig, aber nicht zu steil, sondern eher sanft.
Schritt 5: Untergrund säubern
Den Teichboden, die Tiefenzonen und die Seitenwände befreit man sorgfältig von Wurzeln und spitzen Steinen, da diese nach dem Befüllen mit Wasser durch den entstehenden hohen Druck die Folie beschädigen können.
Ist der Untergrund recht steinig, hebt man alle Schichten ungefähr zehn Zentimeter tiefer aus und bringt eine entsprechende starke Schicht aus gewöhnlichem Bausand ein.
Schritt 6: Bedarf an Folie und Wurzelschutzvlies ermitteln
Nachdem der Teich ausgehoben wurde und die einzelnen Pflanzzonen modelliert wurden, wird die Menge der benötigten Teichfolie und des Wurzelschutzvlies ermittelt. Hierzu legt man an der jeweils breitesten und längsten Stelle ein Maßband durch den Teich (inklusive Teichrand mit der Saugsperre) und addiert zur Länge und Breite zusätzlich weitere 60 Zentimeter.
Die Folie für den Beispielteich benötigt eine Stärke von 1,5 Millimeter und besteht aus PVC oder Polyethylen.
Da das Vlies am besten doppelt verlegt wird, braucht man davon die doppelte Menge.
Schritt 7: Kapillarsperre ausheben
Für die Kapillarsperre wird rings um den Teich ein circa 20 Zentimeter breiter und tiefer Graben erstellt. Dieser wird später mit Kies oder Steinen befüllt.
Schritt 8: Schutzvlies einbringen
Das Wurzelschutzvlies legt man direkt auf die Erde. Die Bahnen der zwei Meter breiten Rollen überlappt man rund 20 Zentimeter. Ideal ist es, wenn die Vliesbahnen über Kreuz doppelt verlegt werden, wodurch die Teichfolie optimal geschützt wird.
Schritt 9: Sand einbringen
Im nächsten Schritt wird auf den verschiedenen Tiefenzonen eine etwa 5 Zentimeter starke Sandschicht aus gewöhnlichem Bausand eingebracht. Den Sand gibt es zum Beispiel in Säcken beim Baumarkt.
Schritt 10: Teichfolie verlegen
Zuerst wird die Folie ausgebreitet und über die Teichmulde gezogen. Da Teichfolie über ein entsprechendes Gewicht verfügt, sollte man mindestens zu zweit, besser zu dritt sein.
Die Folie zieht man danach glatt und beseitigt so gut es geht Falten. Dies geht leichter, wenn die Außentemperatur mindestens 15 Grad beträgt, da das Material dann sehr flexibel ist.
Nach Glattziehen der Folie schneidet man die Ränder so ab, dass noch ein großes Stück übersteht. Die überstehenden Bereiche beschwert man mit Steinen und Erde. Dies ist ein zusätzlicher Schutz vor Wurzeln stark wuchernder Pflanzen und schützt die Folie vor schädlichem UV-Licht.
Schritt 11: Wasser in den Gartenteich einlassen
Nun wird Wasser in den Teich geleitet, wobei sich Leitungswasser am besten eignet. Durch das Gewicht des Wassers glättet sich die Folie noch und passt sich dem Untergrund an, weshalb man den Teich zunächst nur zu einem Drittel befüllt und einen halben Tag wartet, bis das nächste Drittel Wasser kommt.
Es ist völlig normal, dass das Teichwasser nach dem ersten Befüllen eingetrübt ist. Das Wasser klart aber nach ein bis zwei Tagen von selbst auf, wenn sich im Teich ein ökologisches Gleichgewicht eingestellt hat.
Schritt 12: Teichparadies bepflanzen
Ab einer konstanten Außentemperatur von mindestens zehn Grad, was meist schon Ende April der Fall ist, können unempfindliche Pflanzen eingesetzt werden. Der bessere Zeitpunkt ist aber für die meisten Gewächse ab Mitte Mai.
Die Pflanzen der Flachwasser- und Tiefwasserzone setzt man idealerweise in speziellen Körben aus Plastik ein. Die Pflanze wird zusammen mit Kies in den Korb gesetzt und an der vorgesehenen Stelle ins Wasser gelassen. Auf Teicherde sollte man möglichst verzichten, da diese Nährstoffe ins Wasser bringen kann, die zu einer Trübung oder einem Algenwachstum führen.
Mit der Bepflanzung der Sumpfzone gestaltet man den Uferbereich und kaschiert überstehende Folienbereiche mit Kies oder Steinen.
Zu beachten ist, dass der Gartenteich maximal zur Hälfte und höchstens zwei Drittel davon mit blühenden Pflanzen bestückt wird, da eine Überpflanzung für das Ausbreiten von Algen verantwortlich sein kann. So kann allein eine einzige Seerose bis zu vier Quadratmeter an Blattfläche auf der Wasseroberfläche benötigen.
Der Fachhandel führt die Wasserpflanzen nach entsprechenden Tiefenzonen, was die Auswahl und Zusammensetzung vereinfacht. Vor dem Pflanzen müssen diese unbedingt aus den Verkaufstöpfen genommen werden.
Schritt 13: Teichpumpe beziehungsweise Filteranlage einbauen
Die Größe der Filteranlage richtet sich nach der Wassermenge, die sie bewältigen muss. Diese ermittelt man bei der Anlage eines neuen Teichs ganz leicht, indem beim Befüllen eine Wasseruhr eingesetzt wird. Bei unserem Teich beträgt die Wassermenge rund 10.000 Liter. Es ist hier empfehlenswert, bei der Leistung der Pumpe das nächstgrößere Modell zu verwenden, als benötigt wird.
Bei einer Teichpumpe sind in der Regel Bachlauf- oder Filterpumpen gemeint. Die Pumpe wird knapp über dem Teichboden aufgestellt und mit einem Schlauch mit dem Filter verbunden, der oberhalb der Wasserlinie am Teichufer steht.
Schritt 14: Fische einsetzen
Rund zehn bis zwölf Wochen nach der Bepflanzung, werden die Fische eingesetzt. So lange benötigen die Pflanzen, um sich im Teich zu etablieren.
Ab einer konstanten Wassertemperatur von zwölf Grad kommen Teichfische aus der Winterruhe und können mit dem neuen Fischbesatz zusammengesetzt werden.
FAQ
Benötigt man für einen Fischteich eine Baugenehmigung?
Eine gründliche Planung beim Teichbau ist umso wichtiger, wenn der Gartenteich eine bestimmte Größe überschreitet. Je nach Bundesland muss eine Baugenehmigung bei der örtlichen Baubehörde beantragt werden. In der Regel müssen Teiche in geschlossenen Ortschaften ab einem Wasservolumen von mehr als 7.000 Litern (sieben Kubikmeter) oder 150 Zentimeter Wassertiefe genehmigt werden.
Sind Fertigwannen als Fischteich geeignet?
Fertigwannen sind nur als Fischteich geeignet, wenn die Wasseroberfläche mehr als sechs Quadratmeter beträgt und die Mindesttiefe auf einer größeren Fläche zwischen 90 und 100 Zentimeter beträgt. Auch in strengen Wintern bleibt die Tiefenzone damit eisfrei und die Fische finden dort einen Platz zur Winterruhe.
Fertigteiche haben den Nachteil, dass Flachwasserzone meist klein und die Übergänge der Zonen ziemlich steil sind, was für eine Bepflanzung ungünstig ist. Zudem ist die Tiefenzone im Verhältnis zur gesamten Wasseroberfläche oft sehr klein. Damit haben die Fische im Winter nur wenig Platz zum Überwintern.
Gibt es Teichpflanzen, die sich nicht Fischteiche eignen und welche, die sich ganz besonders eignen?
Elodea, Hornkraut und Tausendblatt sind Arten von Pflanzen, die den Sauerstoffgehalt eines Fischteichs wirksam verbessern können. Darüber hinaus haben sie den zusätzlichen Vorteil, die Menge an Sauerstoff im Wasser des Teichs zu erhöhen.
Unter den Sumpfpflanzen hat man eine größere Auswahl. Besonders geeignet sind Hechtkraut, Gilbweiderich, Schilfrohr, Pfennigkraut, Rohrkolben, Fieberklee, Asiatische Iris, Sumpf-Simse, Mädesüß, Blutweiderich, Zungen-Hahnenfuß, zottiges Weidenröschen, Sumpfdotterblume, Amerikanische Schwertlilie, Wasser-Minze und Wasser-Dickblatt.
Für Goldfischteiche eignen sich sogenannte harte Pflanzen wie die gelbe Teichrosen (bitter), Krebsscheren oder Wassernuss. Schwimmpflanzen sorgen zudem für Schatten.
Nicht geeignet sind alle Pflanzen, die Giftstoffe enthalten.
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